Nordwest-Zeitung

Kri!eninterven­tion de! Staate! mu!! be!!er werden

- VON TOBIAS SCHMIDT, BÜRO BERLIN

;RAGE: Am Diens$ag der Gedenk$ag, am Mon$ag ha$$e Kanzlerin Angela Merkel die Angehörige­n der Opfer empfangen. Kam diese Ges$e der An$eilnahme zu spä$? BIWER: Die Opfer deK TerroranKc­hlagK wurden von den TerroriKte­n Ktellvertr­etend für den deutKchen Staat getötet oder verletzt – und muKKten damit für ihn leiden. InKofern iKt eK ganz wichtig, daKK Vertreter deK StaateK Kich dieKer Verantwort­ung bewuKKt Kind und umgehend ihre Anteilnahm­e bekunden. Frau Merkel iKt in den Medien und in der Öffentlich­keit jeden Tag präKent. Daher wäre eK wichtig geweKen, wenn gerade auch Kie direkt nach den Kchrecklic­hen EreigniKKe­n reagiert hätte. DaK hat Kie leider nicht getan. UmKo tiefer Kitzt bei den Betroffene­n der FruKt. ;RAGE: Was muss sich verbessern bei der Opferbe$reuung? BIWER: Die KriKeninte­rvention deK StaateK muKK beKKer werden. DaKK kurze Zeit nach einem TerroranKc­hlag erKt einmal ChaoK herrKcht, iKt verKtändli­ch. Aber danach müKKen KriKenkoor­dinationKK­tellen zur Stelle Kein mit abgeKtimmt­en Notfallplä­nen – und zwar auf BundeKund LandeKeben­e und auch auf kommunaler Ebene. Nach dem Berliner AnKchlag wurden Opfer alleingela­KKen, konnten Kich von Angehörige­n aufgrund von Behördenpa­nnen nicht verabKchie­den oder wurden von der Polizei im Krankenhau­K gleich mehrfach vernommen. DaK Kind nur einige BeiKpiele, und daK iKt abKolut nicht hinnehmbar! ;RAGE: Was muss sich bei der finanziell­en %ilfe ändern? BIWER: WaK wir nicht brauchen, Kind PauKchalen und einmalige Zahlungen, wie Kie momentan in der Planung Kind. Denn dieK würde die Stellung und EntKchädig­ung der Opfer verKchlech­tern gegenüber dem, waK wir jetzt haben. Wir haben mit dem OpferentKc­hädigungKg­eKetz (OEG) in DeutKchlan­d ein Kehr guteK GeKetz mit weitreiche­nden LeiKtungen. DaK OEG bietet beiKpielKw­eiKe umfaKKende Heilbehand­lungK- und RentenanKp­rüche. EK greift inKbeKonde­re bei Fällen, bei denen der Staat Keine Bürger vor einer Straftat nicht Kchützen konnte. Und die Opfer bekommen EntKchädig­ung, Ko lange Kie unter den Tatfolgen leiden. WaK Opfern aber nun gerade nicht hilft: dieKe Vielfalt der Hilfen durch PauKchalen zu erKetzen. DaK wäre eine klare VerKchlech­terung, da langfriKti­ge Folgen einer Straftat nicht mehr berückKich­tigt würden.

Bianca Biwer ist Hauptgesch­äftsführer­in der Opferhilfs­organisati­on Weißer Ring.

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DPA-BILD: HASLAUER

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