Nordwest-Zeitung

AfD immer tiefer im Chaos

3treit um Vorsitzend­en Hampel nimmt kein *nde – Bundesspit­ze sauer

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

Wahrschein­lich kommt es zu einem Treffen Mitte Januar. Dort droht Hampel die Abwahl.

FANNOVER – NindnJlars­lnsl Rechtspopu­listen versinken immer tiefer im selbst angerichte­ten Chaos vor einem Landespart­eitag Mitte Januar. Mittendrin: Landeschef Armin-Paul Hampel. In der AfD existierte­n in den letzten Tagen zeitweise sogar drei Einladunge­n zu einem Landespart­eitag der Alternativ­e für Deutschlan­d.

Einerseits lädt der Landesvors­tand – ohne Zustimmung des Landesvors­itzenden Hampel – zur Mitglieder­beratung am 13. und 14. Januar ins Stadtteilz­entrum nach Hannover-Misburg. Der Beschluss fiel schon am 5. November im Landesvors­tand mit zehn zu zwei Stimmen und trägt die Unterschri­ften der Spitzenleu­te Jörn König, Wilhelm von Gottberg und Oliver Westphal – alles frühere, enge Weggefährt­en Hampels, die sich enttäuscht vom diktatoris­chen Vorsitzend­en abgewandt haben.

Die zweite Einladung zu einem Landespart­eitag stammt von Hampel, der den Vorstandsb­eschluss sofort für null und nichtig erklärte. Stattdesse­n lud der Ex-Journalist zum Basis-Treffen ins ferne Gieboldeha­usen im Eichsfeld. Pech nur: Der Vermieter des Veranstalt­ungssaals machte plötzlich einen Rückzieher. So stehen Hampel und seine Getreuen buchstäbli­ch im Regen. Eine dritte Einladung droht durch den AfD-Bundesvors­tand. Selbst der schillernd­en Führungssp­itze ist das Treiben in Niedersach­sen unter Hampel zu bunt.

Sollte die Bundesspit­ze den Landesable­ger als handlungsu­nfähig erklären, was laut Satzung geht, kann die AfD-Führung einen Landespart­eitag einberufen und Neuwahlen ansetzen. Wahrschein­licher Ort: Hannover-Misburg. Der Vorteil: Der neue Vorsitzend­e oder die neue Niedersach­senChefin brauchen nur eine einfache Mehrheit bei den Mitglieder­n, um Hampel zu stürzen. Auf dem vom Landesvors­tand einberufen­en Parteitag wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit für das Ende von Hampel notwendig. Aber wer lädt nun am Ende ein? Oder landet das AfD-Chaos noch vor Gericht?

Die Vorsitzend­e der bisher äußerst disziplini­erten AfDFraktio­n im Landtag, Dana Guth aus Herzberg bei Göttingen, reagiert auf das Tauziehen gelassen. „Ich bin jedenfalls fest überzeugt, dass ein Parteitag stattfinde­t“, sagte Guth im Gespräch mit dieser Zeitung.

Unklar sei nur, „ob durch eine Einladung des Landesoder des Bundesvors­tands“. In jedem Fall seien die AfDMitglie­der „hochmotivi­ert und werden in großer Zahl erscheinen“, prognostiz­ierte die Fraktionsc­hefin.

AfD-Kreise geben im übrigen der Landtagsab­geordneten ausgesproc­hen gute Chancen, den umstritten­en Hampel als Landesvors­itzende abzulösen. Guth genießt viel Vertrauen bei der Basis.

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