Freunde sorgen sich um Beckenbauer
72-Jähriger meidet Öffentlichkeit
BERLIN/SIH – Freunde und frühere Wegbegleiter sorgen sich um Franz Beckenbauer. Der „Kaiser“leidet offenbar weiter unter den Anschuldigungen im WM-Vergabeskandal, meidet nach dem Tod seines Sohnes und mehreren Herzoperationen die Öffentlichkeit. Zu diesem Schluss kommt der TV-Film „Franz Beckenbauer – Der Fall des Kaisers“, der am späten Dienstagabend in der ARD zu sehen war.
„Ich mache mir große Sorgen. Nach allem, was ich höre, ist ein Mensch, der so in der Öffentlichkeit war wie Franz Beckenbauer, jetzt – auf eigene Veranlassung – völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden“, sagte der langjährige Sportkommentator und heutige TV-Experte Marcel Reif.
„Der ganze Stress, die ganzen Geschichten, sowohl im Privaten als auch mit der WMVergabe 2006, haben ihn natürlich mitgenommen“, meinte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der den 72jährigen Beckenbauer vor wenigen Wochen traf. „Er sieht nicht mehr so frisch aus wie vorher“, meinte Matthäus, aber „von der Art her, vom Lächeln und von der Unterhaltung her“, sei Beckenbauer „der Alte geblieben“.
Der ARD-Film stellt die Frage, wann sich die Öffentlichkeit von einem Helden abwendet. Für Beckenbauers Ex-Mitspieler Paul Breitner ist das kein Thema. „Ich sehe mich als derjenige, der nicht ein Haar über Franz krumm werden lässt. Null.“