„Lässt sich über jede Schule stülpen“
BB93 will enge Zusammenarbeit mit Polizei, Diakonie und anderen Einrichtungen wahren
OLDENBURG/MG – Kurz vorm Abitur gibt’s jede Menge wichtige Dinge zu tun. Aber eine statistische Aufbereitung samt Aufklärungskampagne zum jugendlichen Drogenkonsum? Das ist eher ungewöhnlich.
„Diese Idee ist komplett in der Schülergruppe entstanden“, sagt Jutta Heusel über ihren 13er PädagogikNPsychologie-Kurs mit erhöhten Anforderungen am Beruflichen Gymnasium (Schwerpunkt Gesundheit und Soziales). Den Präventionstag an der BBS3 hatte sie gemeinsam für Schüler der Klassen 11 gestaltet. Befragungen und Interviews wurden dazu vorab durchgeführt, unter anderem Polizei und Diakonie mit ins Boot geholt. Eins vorab: Mit beiden wird es wohl auch künftig eine engere Zusammenarbeit zum Thema geben. Nicht zuletzt, weil die von den Schülern ermittelten Antworten der anonym Befragten auch die „Profis“beeindruckten. So überrascht wie schockiert ob der Zahlen zeigten sich indes die Lehrkräfte um BBS3-Schulleiterin Hannelore Guthold. „Aber ich freue mich sehr über die Initiative der Schüler“, sagte sie, „sie haben externe Institutionen mit praktischen Erfahrungen hinzugezogen, um auf dieser Basis aus unterschiedlichen Perspektiven ihren Kenntnisstand zu erweitern und zu reflektieren.“
Und vor allem jenen der jüngeren Schüler. „Experten in eigener Sache“wurden befragt, was im wahrsten Sinne des Wortes nicht immer leichter Tobak für die Zuhörer war. „Kann man von alleine wieder clean werden?“, wurde da gefragt, „Sind illegale gefährlicher als legale Drogen?“, „Kann man davon sterben?“oder auch „Was mache ich, wenn ich Kiffer im Freundeskreis habe?“– Fragen, die vor allem eines zeigen: Prävention tut Not. Nicht allein hier an der BBS, nicht allein in diesem Jahrgang, nicht allein in Oldenburg.
„Was hier an der BBS erarbeitet wurde, lässt sich problemlos über jede Schule stülpen“, sagte Kommissar Thomas Vater da vor versammelter Schülerschaft, „die Zahlen sind überall die gleichen.“Dass sich mit motivierten Präventionskonzepten durchaus ein Wandel bewirken lasse, zeige die Entwicklung beim rückläufigen Alkoholmissbrauch in jungen Jahren, heißt es. Es bedarf allerdings einiger Anstrengungen und umfassender Konzepte, dies in die Köpfe junger Menschen zu bringen und dort auch festzusetzen. Dass dieser Präventionstag an der BBS3 gerade von jungen Menschen initiiert wurde, ist daher um so beeindruckender – für alle Beteiligten. „Unsere Schüler sind gestärkt da herausgegangen“, so Jutta Heusel angetan.