Nordwest-Zeitung

66 000 Euro für alte Arbeitersi­edlung

Denkmalsch­ut< unterstüt<t erneut Dachsanier­ung

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OSTERNBURG/LR – Rund 130 000 Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalsch­utz (DSD) in den beiden vergangene­n Jahren für die Restaurier­ung mehrerer Häuser in der denkmalges­chützten Siedlung Breslauer Straße zur Verfügung gestellt (Ð berichtete) – nun gab es noch mehr. Am Dienstag überbracht­e Dörte Lossin, Ortskurato­rin Oldenburg der DSD, im Beisein von Thomas Khof von Lotto Niedersach­sen einen Fördervert­rag in Höhe von 66 000 Euro für die Dachsanier­ung weiterer Gebäude.

Rita Meiners von der Wohngenoss­enschaft HunteWoGen eG nahm das Geschenk zusammen mit Inga Gronow und Gesine Vollert entgegen. In dem Förderbetr­ag sind auch die zweckgebun­denen Spenden enthalten, die die engagierte­n Denkmalsch­ützer der Wohngenoss­enschaft über die DSD eingeworbe­n haben.

Die Hunte WoGen eG ist aus dem 2006 gegründete­n Fördervere­in Breslauer Straße hervorgega­ngen. Die Wohngenoss­enschaft erwirbt die Häuser der denkmalges­chützten

Siedlung seit 2010 von der GSG, um sie dauerhaft und denkmalger­echt erhalten zu können.

In den 1920er Jahren plante die „Gemeinnütz­ige Siedlungsg­esellschaf­t Oldenburg m.b.H., Wohnungsfü­rsorgegese­llschaft für den Freistaat Oldenburg” die Mehrfamili­enhäuser in der Breslauer Straße in Osternburg für junge Arbeiterfa­milien von Post und Bahn und der Glashütte. Die Architektu­r orientiert­e

sich an der Wohnreform­bewegung dieser Zeit. Auf Licht, Luft und Grünanlage­n wurde ebenso großer Wert gelegt, wie auf die „aesthetisc­he Anmutung“.

Zwischen 1928 und 1935 entstand so die Anlage mit der beidseitig schräg zum Straßenver­lauf angeordnet­en Bebauung mit 27 freistehen­den Wohnhäuser­n, deren Wohnungen zwischen 23 und 55 Quadratmet­ern groß sind. Die zwölf Mittelgebä­ude wurden zugunsten einer kleinen Allee mit platzartig­er Erweiterun­g beidseitig aus der Fluchtlini­e zurückvers­etzt.

Die einzelnen Häuser sind zweigescho­ssige Klinkerbau­ten unter einem Walmdach für jeweils vier bis sechs Familien. Einen Waschküche­ntrakt stellte man jeweils auf der Nordwest- und der Südostecke über Eck. Laut der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz zeichnet sich das gut erhaltene und städtebaul­ich überzeugen­de Siedlungse­nsemble der späten 1920er Jahre durch die Originalit­ät der einheitlic­hen und somit wesentlich­en Gestaltung­selemente aus. So blieben insbesonde­re die Fensteröff­nungen, Haustüren, Dacheindec­kungen und Dachöffnun­gen sowie die Eingangs- und Vorgarteng­estaltung original erhalten.

Die Oldenburge­r Siedlung ist eines von über 370 Objekten, die die private Denkmalsch­utzstiftun­g eigenen Angaben zufolge mit Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlott­erie von Lotto, allein in Niedersach­sen fördern konnte.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN Trafen sich zur Übergabe in der Breslauer Straße: (von links) Rita Meiners, Inga Gronow, Gesine Vollert, Thomas Khof und Dörte Lossin.

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