Nordwest-Zeitung

Ein Jahr für zwei Fahrstühle

Neue Aufzüge in Rastede noch immer nicht in Betrieb

- VON FRANK JACOB

Beim Einbau der Aufzüge am Rasteder Bahnhof gab es immer wieder Verzögerun­gen, jetzt steht ein neuer Termin für die Inbetriebn­ahme fest. Ob es dieses Mal wohl etwas wird?

RASTEDE – Bauvorhabe­n Bahnhof Rastede, Planungsbe­ginn: 2014, Fertigstel­lung: 2016. So stand es auf dem auffällige­n Schild, das am Rasteder Bahnhof lange auf dessen Modernisie­rung hinwies. Inzwischen wurde das Schild abgebaut, vermutlich war es der Bahn zu peinlich. Denn: Die Arbeiten sind noch immer nicht abgeschlos­sen.

Mehr als ein Jahr nach dem ursprüngli­ch geplanten Fertigstel­lungstermi­n Ende 2016 sind die Aufzüge, mit denen Bahngäste die Gleise 2 und 3 auf dem Mittelbahn­steig barrierefr­ei erreichen können, noch immer nicht in Betrieb genommen worden.

Ein kurzer Rückblick: Die Pannenseri­e nahm ihren Lauf, als das beauftragt­e Planungsbü­ro Insolvenz angemeldet hatte. Zunächst war daraufhin von einem Starttermi­n im Frühjahr 2017 die Rede. Im Mai hieß es dann seitens der Bahn, dass die Aufzüge ab September genutzt werden könnten. Ende Juli wurde jedoch mitgeteilt, dass im September erst die Bauarbeite­n fortgesetz­t werden. Einen Fertigstel­lungstermi­n nannte die Deutsche Bahn wohl vorsichtsh­alber gar nicht erst.

ist das Jahr 2017 beinahe zu Ende, am Dienstag fuhren die Personenau­fzüge aber noch immer nicht. Die Deutsche Bahn teilte auf Anfrage der Ð mit, dass „die Hersteller­firma nicht alle erforderli­chen Unterlagen für die Abnahme vorgelegt“habe. „Wir hoffen, dass wir nun die Aufzüge am Donnerstag in Betrieb nehmen können“, antwortete eine Bahnsprech­erin am Dienstag.

Der Einbau der beiden Fahrstühle war Teil der Modernisie­rung des Rasteder Bahnhofs, zu der auch eine neue Unterführu­ng mit überdachte­m Treppenauf­gang und ein auf 55 Zentimeter angehobene­r Mittelbahn­steig gehörten.

Für den barrierefr­eien Ausbau des Bahnhofs hatte sich

unter anderem der Seniorenbe­irat immer wieder stark gemacht. Denn: So lange die Aufzüge nicht betriebsbe­reit sind, sind zum Beispiel Rollstuhlf­ahrer, Gehbehinde­rte, aber auch Eltern mit Kinderwage­n weiterhin auf Hilfe angewiesen, um die Gleise 2 und 3 auf dem Mittelbahn­steig zu erreichen. Diese sind nämlich derzeit nur durch eine Unterführu­ng zugänglich. Und das heißt: Eine Menge Treppenstu­fen müssen bewältigt werden.

Die lange Bauzeit sorgt auch für Spott. In der Ellernrede, die traditione­ll beim Ellernfest gehalten wird, ging der diesjährig­e Redner Bernd Evers auf das Thema ein und meinte: „Ich frage mich allen Ernstes, was dauert da so lanInzwisc­hen

ge. Der Fahrstuhl überwindet nur ein Stockwerk. Bin gespannt wie es weitergeht.“

Hoffen kann man jetzt nur, dass auf die Pannenseri­e beim Einbau der Aufzüge nicht gleich die nächste folgt. Andernorts blieben neu eingebaute Fahrstühle nämlich kurz nach Inbetriebn­ahme wiederholt stecken (siehe Infokasten).

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BILD: FRANK JACOB Kein schöner Anblick: Ein Jahr nach der ursprüngli­ch geplanten Fertigstel­lung sieht es am Rasteder Bahnhof noch immer aus wie auf einer Baustelle. Zwei neue Aufzüge sind noch immer nicht in Betrieb genommen worden.
 ?? BILD: FRANK JACOB ?? Hinter der Absperrung: Eingebaut wurden die Aufzüge inzwischen, sie fahren aber noch immer nicht.
BILD: FRANK JACOB Hinter der Absperrung: Eingebaut wurden die Aufzüge inzwischen, sie fahren aber noch immer nicht.

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