Ein Jahr für zwei Fahrstühle
Neue Aufzüge in Rastede noch immer nicht in Betrieb
Beim Einbau der Aufzüge am Rasteder Bahnhof gab es immer wieder Verzögerungen, jetzt steht ein neuer Termin für die Inbetriebnahme fest. Ob es dieses Mal wohl etwas wird?
RASTEDE – Bauvorhaben Bahnhof Rastede, Planungsbeginn: 2014, Fertigstellung: 2016. So stand es auf dem auffälligen Schild, das am Rasteder Bahnhof lange auf dessen Modernisierung hinwies. Inzwischen wurde das Schild abgebaut, vermutlich war es der Bahn zu peinlich. Denn: Die Arbeiten sind noch immer nicht abgeschlossen.
Mehr als ein Jahr nach dem ursprünglich geplanten Fertigstellungstermin Ende 2016 sind die Aufzüge, mit denen Bahngäste die Gleise 2 und 3 auf dem Mittelbahnsteig barrierefrei erreichen können, noch immer nicht in Betrieb genommen worden.
Ein kurzer Rückblick: Die Pannenserie nahm ihren Lauf, als das beauftragte Planungsbüro Insolvenz angemeldet hatte. Zunächst war daraufhin von einem Starttermin im Frühjahr 2017 die Rede. Im Mai hieß es dann seitens der Bahn, dass die Aufzüge ab September genutzt werden könnten. Ende Juli wurde jedoch mitgeteilt, dass im September erst die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Einen Fertigstellungstermin nannte die Deutsche Bahn wohl vorsichtshalber gar nicht erst.
ist das Jahr 2017 beinahe zu Ende, am Dienstag fuhren die Personenaufzüge aber noch immer nicht. Die Deutsche Bahn teilte auf Anfrage der Ð mit, dass „die Herstellerfirma nicht alle erforderlichen Unterlagen für die Abnahme vorgelegt“habe. „Wir hoffen, dass wir nun die Aufzüge am Donnerstag in Betrieb nehmen können“, antwortete eine Bahnsprecherin am Dienstag.
Der Einbau der beiden Fahrstühle war Teil der Modernisierung des Rasteder Bahnhofs, zu der auch eine neue Unterführung mit überdachtem Treppenaufgang und ein auf 55 Zentimeter angehobener Mittelbahnsteig gehörten.
Für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs hatte sich
unter anderem der Seniorenbeirat immer wieder stark gemacht. Denn: So lange die Aufzüge nicht betriebsbereit sind, sind zum Beispiel Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte, aber auch Eltern mit Kinderwagen weiterhin auf Hilfe angewiesen, um die Gleise 2 und 3 auf dem Mittelbahnsteig zu erreichen. Diese sind nämlich derzeit nur durch eine Unterführung zugänglich. Und das heißt: Eine Menge Treppenstufen müssen bewältigt werden.
Die lange Bauzeit sorgt auch für Spott. In der Ellernrede, die traditionell beim Ellernfest gehalten wird, ging der diesjährige Redner Bernd Evers auf das Thema ein und meinte: „Ich frage mich allen Ernstes, was dauert da so lanInzwischen
ge. Der Fahrstuhl überwindet nur ein Stockwerk. Bin gespannt wie es weitergeht.“
Hoffen kann man jetzt nur, dass auf die Pannenserie beim Einbau der Aufzüge nicht gleich die nächste folgt. Andernorts blieben neu eingebaute Fahrstühle nämlich kurz nach Inbetriebnahme wiederholt stecken (siehe Infokasten).