Nordwest-Zeitung

Unbe%ueme &ragen an 'agner

Politik 6ill Klarheit über Abrechnung­en des Oberbürger­meisters

- VON JÜRGEN WESTERHOFF

EicDc cDcsFDiniv­wechsel von der Studentin zur Angestellt­en hat STEPHANIE LÖNZE (Foto) an der Jade Hochschule vollzogen. Die 24-Jährige hat dort Medienwirt­schaft und Journalism­us studiert. Nach ihrem Abschluss blieb die frisch gebackene Bachelor-Absolventi­n der Hochschule treu und kümmert sich seit September um die Öffentlich­keitsarbei­t für den Studiengan­g Medienwirt­schaft und Journalism­us. Zudem ist sie für die Organisati­on des Lehrverlag­s „jade.impuls“verantwort­lich. Statt im Vorlesungs­raum neben den anderen Studierend­en zu sitzen, wird nun in den Kursen Praxisseme­stervorber­eitung und –nachbearbe­itung ihrer Stimme zugehört, da sie die Leitung übernommen hat.

Regional-Redaktion:0441/99 88 2018 red.regionales@nwzmedien.de

Wilhelmsha­vens Oberbürger­meister Andreas Wagner (CDU, 49) ist sch6eigsam, 6as seine Nebeneinkü­nfte angeht. Nun muss er sich kritischen Fragen stellen.

WILHELMSHA­VEN – Über Geld spricht man nicht. Eine weit verbreitet­e Haltung, die aber auch besondere Folgen auslösen kann. Wie solche Konsequenz­en aussehen können, erlebt derzeit Wilhelmsha­vens Oberbürger­meister Andreas Wagner (CDU). Er wollte nicht über Geld sprechen und stellt nun fest, dass inzwischen andere über sein Geld reden.

Di:erse Nebent;tigkeiten

Im Gegensatz zu Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) wollte Wagner beispielsw­eise nicht offenlegen, wie hoch die Vergütunge­n sind, die er aufgrund seiner dienstlich­en Nebentätig­keiten erhält. Für acht seiner insgesamt 26 Tätigkeite­n erhalte er eine Vergütung, ließ er mitteilen, nämlich als Geschäftsf­ührer der Beteiligun­gsgesellsc­haft der Stadt, als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der GEW, als Präsidiums­mitglied im kommunalem Arbeitgebe­rverband, als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender des städtische­n Klinikums, als stellvertr­etendes Mitglied des Verbandsvo­rstandes des Sparkassen­verbandes Niedersach­sen, als Verwaltung­sratsvorsi­tzender der Sparkasse, als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Stadtwerke sowie als Beiratsmit­glied der Thüga AG.

Über die Höhe dieser Einkünfte schwieg Wagner sich in der Öffentlich­keit aus. Intern ist die Höhe wichtig, weil Hauptverwa­ltungsbeam­te von den Vergütunge­n für Nebenämter jährlich 9300 Euro behalten dürfen und den Rest an die Kommune abzugeben haben.

Die Folge von Wagners Schweigsam­keit: Jetzt reden andere über Geld. Beispielsw­eise Parteifreu­nde aus der CDU, mit denen es zum Konflikt über die Abgaben kam, mit denen die Parteien üblicherwe­ise ihre Mandatsträ­ger an der Finanzieru­ng der Parteiarbe­it beteiligen. Aus der Partei werden Diskussion­en laut, in denen es um diese Abgaben geht und um die Forderung Wagners, der CDUKreisve­rband solle ein an seine Person gebundenes Sonderkont­o zur Finanzieru­ng des nächsten Wahlkampfs um das Oberbürger­meisteramt im Jahr 2019 anlegen.

Mit Interesse – und teilweise besorgt – wird in der Wilhelmsha­vener Kommunalpo­litik beobachtet, dass Wagner sich privat auch um Immobilien­geschäfte kümmert. Wilhelmsha­vens Wagner Oberbürger­meister

Das sei selbstvers­tändlich nicht verboten, heißt es, trotzdem gebe es die Sorge, dass es eine zu große Nähe zwischen privaten und dienstlich­en Geschäftsp­artnern geben könne, zumal er sich auch als Verwaltung­schef persönlich um Immobilien­fragen kümmere.

Manche Kommunalpo­litiker hätten auch gern genauere Informatio­nen über das dienstlich­e Finanzgeba­ren Wagners. So würden sie gern nachvollzi­ehen, wie sich die Fahrtkoste­nsituation entwickelt hat, seit der Dienstwage­n für den OB abgeschaff­t wurde und Wagner sich seine dienstlich­en Fahrten im Privatwage­n erstatten lässt. Neben Kilometera­brechnunge­n sind außerdem Übernachtu­ngskosten und Diensthan- dy-Abrechnung­en ins Gerede gekommen.

Um möglichen böswillige­n Gerüchten einen Riegel vorzuschie­ben, wurde nach Informatio­nen bereits im nichtöffen­tlichen Verwaltung­sausschuss danach gefragt, ob es schon mal eine Kontrolle dieses Bereichs durch die Kommunalau­fsicht gegeben habe. Der für diese Themen verantwort­liche Dezernent Jens Stoffes verneinte die Frage – und wird es möglicherw­eise demnächst mit genaueren Fragen zu tun haben.

Nach -Informatio­nen gibt es im Rat der Stadt offenbar Bestrebung­en, sich Einblick in die entspreche­nden Unterlagen zu verschaffe­n. Ziel sei dabei nicht, den Oberbürger­meister zu demontiere­n, sondern einfach nur Klarheit zu schaffen, weil sich wohl auch das städtische Rechnungsp­rüfungsamt nicht mit dieser Thematik beschäftig­t.

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BILD: JADE HS/GABY PFEIFFER

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