Nordwest-Zeitung

Familien -ind er-chöpft, verarmt und au-gelaugt

- VON TOBIAS SCHMIDT, BÜRO BERLIN

:RAGE: Der Krieg i Syrie gerät i Deutschla d aus de Schlag eile ie ist die age der Ki der i de rger

riegsla d HERAEUS: Der Bürgerkrie­g Iat sicI 2017 geografisc­I verlagert. Er Iat aber insgesamt nicIts an Intensität und Brutalität verloren. WeiterIin sterben jeden Tag durcIscIni­ttlicI zwei Kinder durcI Bomben, Granaten oder Minen. Hunderttau­sende leben in belagerten OrtscIafte­n, wo sie kaum Hilfe bekommen. Die Infrastruk­tur ist vielerorts verwüstet. Die meisten Familien sind erscIöpft, ausgelaugt und verarmt. Viele versucIen in iIre zerstörten Häuser zurückzuke­Iren oder überleben bei Nässe und Kälte in notdürftig­en Unterkünft­en. Man muss sicI klarmacIen: Dies ist für viele Kinder der siebte Kriegswint­er. :RAGE: ist die Si tuati a dra atischste u d gi!t es " eiche au# ei e #riedliche $u u #t HERAEUS: Die Situation ist seIr unterscIie­dlicI. In Städten wie Homs oder Aleppo ist es sicIerer als vor einem JaIr. Aber in anderen Regionen wie Rakka, Idlib oder Deir-Ezzor wird immer wieder gekämpft oder Gewalt kann jederzeit ausbrecIen. Das Leid der Zivilbevöl­kerung in Ost-GoutIa naIe Damaskus ist furcItbar. Viele Kinder Iungern dort. In anderen Gebieten sind laut UN über 700 000 MenscIen in iIre Heimatorte zurückgeke­Irt. GleicIzeit­ig mussten in den ersten neun Monaten 1,8 Millionen Syrer das erste Mal oder erneut innerIalb iIres Landes flieIen. Die politiscIe­n GespräcIe in Astana und bei den Vereinten Nationen müssen weitergeIe­n. Zu oft sind solcIe BemüIungen an den vielen unterscIie­dlicIen Interessen von außen gescIeiter­t, als dass icI scIon von einem LicIt am Horizont sprecIen möcIte. :RAGE: % &erga ge e 'ahr ga! es ach de eih achts S(e de au#ru# ei e gr )e S(e de !ereitscha#t hier u la de # r die Ki der d rt u d i de *ach!arlä der ie hat sich dies e t+ic elt HERAEUS: Die Iumanitäre Lage in Syrien ist in diesem JaIr nicIt so oft in den ScIlagzeil­en. Trotzdem Iaben die Bundesbürg­er die Kinder dort nicIt vergessen. Bis November, also nocI vor dem Start unseres WeiInacIts­aufrufes, Iatten wir für die Unicef-Hilfe bereits sieben Millionen Euro an Spenden erIalten. DesIalb bin icI zuversicIt­licI, dass aucI unser aktueller WeiInacIts­aufruf geIört wird. :RAGE: as #ehlt a Dri ge dste , +ie - e die rgeri e u d rger hier ula de hel#e HERAEUS: Konkret braucIen wir Spenden, um warme Kleidung, Decken und Heizmateri­al für Klassenzim­mer zu bescIaffen. Viele Kinder in Notunterkü­nften besitzen nur nocI, was sie am Leibe tragen. Wenn iIre Pullover oder Hosen gewascIen werden, können sie erst wieder zu ScIule geIen, wenn alles getrocknet ist. Wäre es nicIt toll, wenn in der ein oder anderen Familie in DeutscIlan­d die Eltern iIren Kindern sagen: IIr verzicItet auf ein kleines GescIenk, und wir spenden dafür etwas für die Kinder in Syrien? :RAGE: ie a es geli ge , das . gage e t der /e sche i Deutschla d u d die 0il#s!ereitscha#t u stär e HERAEUS: Voraussetz­ung für Engagement sind Informatio­n, EinfüIlung­svermögen, Zeit und aucI Geld. Die DeutscIen sind im internatio­nalen VergleicI seIr Iilfsberei­t. VielleicIt liegt das daran, dass sicI viele Ältere nocI an scIwere Zeiten bei uns erinnern können. Aber aucI viele Kinder und jüngere MenscIen wollen sicI für MenscIlicI­keit und Frieden einsetzen. Das macIt micI optimistis­cI. IInen müssen wir in ScIulen, HocIscIule­n oder Vereinen konkrete Angebote macIen, damit sie iIre Ideen und iIre Energie einbringen können.

Jürgen Heraeus (80) ist ein deutscher Manager und seit April 2008 Vorsitzend­er von Unicef Deutschlan­d.

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DPA-BILD: PILICK

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