Nordwest-Zeitung

Das große Los in Madrid gezogen

Vorzeitige „Bescherung“für Lotterie-?pieler – 2,4 Milliarden Euro ausgeschüt­tet

- VON EMILIO RAPPOLD

In ?panien knallten die ?ektkorken schon zwei Tage vor Heiligaben­d. Auch vier Deutsche gewannen jeweils 200 000 Euro – bei einem Einsatz von 19,99 Euro.

MADRID – In der Bar Cascudo in der kleinen Gemeinde Vilalba im Nordwesten Spaniens war am Freitag der Teufel los. „Heute wird hier durchgefei­ert“, schrien gestandene Landwirte und LkwFahrer, die zum Teil auch vor laufender TV-Kamera die Tränen nicht unterdrück­en konnten. Von den knapp 2,4 Milliarden Euro, die die traditions­reiche spanische Weihnachts­lotterie dieses Jahr ausschütte­te, gewannen Kunden der Kneipe rund 220 Millionen.

„Ich weiß gar nicht, wie viel Geld das ist“, sagte Barbesitze­rin und Losverkäuf­erin Pilar. Auch sie habe etwas abbekommen, räumte sie ein. Die Gewinner, die sich mit anderen Glückspilz­en in anderen Auch in Madrid feierten die Menschen die Weihnachts­lotterie.

Gegenden den fetten Hauptgewin­n der Weihnachts­Megalotter­ie teilen dürfen, seien alles „arbeitende Menschen“, die zum Teil sehr wenig Geld hätten. In der gesamten 15 000-Einwohner-Gemeinde der Region Galicien belief sich der Gesamtgewi­nn nach Angaben der staatliche­n Lotteriege­sellschaft LAE auf

520 Millionen - so viel wie nirgendwo sonst in Spanien.

Der Hauptgewin­n – „El Gordo“, der Dicke, genannt – entfiel auf die Lose mit der Nummer 71198. Der Hauptgewin­n beträgt vier Millionen Euro für ein ganzes Los. „El Gordo“wird aber 160 mal ausgezahlt, da jede Losnummer auch 160 mal verkauft wird. Nach Vilalba gingen 130 dieser Serien, wie die LAE mitteilte. Doch nicht nur in Galicien wurde zwei Tage vor Heiligaben­d vorzeitige Bescherung gefeiert. Die 1812 ins Leben gerufene älteste und auch größte Tombola der Welt, die nicht einmal während des Bürgerkrie­gs zwischen 1936 und 1939 ausfiel, beglückte erneut praktisch alle Regionen Spaniens. Die Sektkorken knallten überall.

In der Regel kaufen die meisten Spanier keine ganzen Lose, sondern geben sich mit Zehntellos­en für je 20 Euro zufrieden, sodass immer Dutzende in den Genuss des Haupt- und anderer Gewinne kommen. Tippgemein­schaften werden von Bürokolleg­en, Kneipenfre­unden, Nachbarn und auch von ganzen Dörfern gebildet.

Ein Millionenp­ublikum verfolgte die knapp vierstündi­ge Ziehung der Glückszahl­en im Madrider Opernhaus Teatro Real wie seit 1962 auch diesmal in Kneipen, Cafés, Büros und daheim live vor den TV-Schirmen.

Auch immer mehr deutsche Tipper machen mit, 150 000 sollen es laut Berichten in diesem Jahr gewesen sein. Vier von ihnen hätten das große Los gezogen, teilte das Unternehme­n Lottoland mit. Sie hätten jeweils mit einem Zwanzigste­l-Los für 19,99 Euro ganze 200 000 Euro gewonnen. Woher die deutschen Gewinner stammen, wurde nicht bekanntgeg­eben.

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.IMAGO-BILD: LIZON

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