5000 Sterne für krebskranken Jungen
Nufruf über Facebook erzeugte eine riesige Resonanz – Zusendungen aus aller Welt
Auf 30, 40 Weihnachtssterne hatte Timo gehofft. Der 15-Jährige erhält Einladungen nach Bali, Marokko oder Neuseeland.
BEESKOW – Ein knapp sieben Meter hoher Weihnachtsbaum steht im Garten von Familie Wagener in Beeskow, einem Städtchen nahe der Grenze zu Polen. Ihn zu schmücken, dauert Tage. Genug Material zum Dekorieren gibt es allerdings: Knapp 5000 selbst gebastelte Weihnachtssterne aus 66 Ländern sind in den vergangenen Wochen per Post in Brandenburg angekommen – aus Holz, Papier, Glas oder Filz, gehäkelt, gefaltet oder geschnitzt. Sterne als Zeichen der Hoffnung hat sich Timo Wagener (15) im November über Facebook gewünscht – und zwar aus solchen Ländern, in die der Junge gerne reisen würde, es aber nicht kann.
Timo hat Krebs, bereits seit seinem siebten Lebensjahr. Damals war ein bösartiger Tumor in seinem Bein entdeckt und per Chemotherapie bekämpft worden. Nach vier Jahren Kampf hatte der Junge Der 15-jährige Timo Wagener zeigt Sterne aus verschiedenen Ländern der Erde an einem Weihnachtsbaum im heimischen Garten in Beeskow.
eine Weile Ruhe, schöpfte Hoffnung, ging zur Schule, träumte von einem Beruf als IT-Spezialist. Doch im Frühling dieses Jahres war der Krebs wieder da, Ärzte entdeckten Metastasen in seiner Lunge. Ein Schicksal, das offensichtlich Menschen weltweit berührt.
Auf 30, 40 Zusendungen hatte Timo gehofft. Was sein Facebook-Post allerdings für eine Welle der Solidarität und
Anteilnahme ausgelöst hat, ist für ihn immer noch überwältigend. „Damit hätte ich nie im Leben gerechnet“, sagt der blasse Junge mit den großen braunen Augen leise. Nicht nur Sterne werden ihm zugeschickt, sondern auch Briefe voller lieber Wünsche und mutmachender Worte.
„Es gibt so viel Hass auf dieser Welt und dann passiert so etwas. Mit einem einfachen Post bringst du Menschen
zum Nachdenken“, sagt Mutter Nicole Wagener, die jede Zusendung liest und der dabei regelmäßig die Tränen kommen. Timo selbst hat für die täglich ankommende Post zeitweise keine Kraft und Zeit.
Gerade ist er aus der Berliner Charité zurück, wohin er alle zwei Wochen mehrere Tage lang zur Chemotherapie muss. Schüttelfrost und Schmerzen zählen zu den Nebenwirkungen. Auch da- nach geht es dem Jungen schlecht, er ist schlapp, schläft viel. Erst im Februar nächsten Jahres können die Ärzte feststellen, ob die Therapie anschlägt. „Allen, die mich unterstützen, kann ich nicht persönlich antworten“, sagt Timo bedauernd.
Den mit den Sternen geschmückten Baum aber wird er fotografieren und auf Facebook posten – als Dankeschön, wie er sagt. „Die Sterne stehen für alle Betroffenen, die gegen Krebs kämpfen, auch für die, die es nicht geschafft haben“, sagt er. Hat er doch schon mehrere Freunde verloren, die er im Krankenhaus kennengelernt hatte.
Ein ganz besonderes Geschenk bekam er aus Brasilien. Die Schönheitskönigin von 2016 schickte ihm eine Weihnachtsbaum-Kugel mit ihrem Porträt. Eine türkische Schulklasse hat ihm ein Pfirsichbäumchen gepflanzt. Die Kinder wollen es pflegen, bis Timo selbst einmal vorbei kommt, haben sie ihm geschrieben. „Das ist ja das Tolle“, sagt Mutter Wagener. „Timo wird von vielen Absendern eingeladen – nach Bali, Marokko oder Neuseeland sollen wir kommen“, erzählt die 37-Jährige sichtlich gerührt. Dafür müsse es Timo erst einmal besser gehen. Raucht nicht mehr: Gerhard Schröder
Altkanzler GERHARD SCHRÖDER stellt sich zu Weihnachten an den Herd plant aber ein recht schlichtes Menü. Für seine Kinder brutzele er am zweiten Weihnachtsfeiertag in Hannover Bratkartoffeln mit Spiegelei, sagte der 73-Jährige der „Rheinischen Post“. Die einst geliebten Zigarren rührt der ehemalige Bundeskanzler nach eigenen Angaben gar nicht mehr an.
Zum weihnachtlichen Truppenbesuch in Westafrika nimmt Frankreichs Staatspräsident EMMANUEL MACRON (40) seinen Chefkoch aus dem Élyséepalast mit. GUILLAUME GOMEZ (39) werde am Freitagabend für etwa 700 Gäste auf dem Truppenstützpunkt in Niamey kochen, berichteten Élysée-Kreise.