Nordwest-Zeitung

Über Stuttgart nach Russland

Nationalsp­ieler Mario Gomez verlässt VfL Wolfsburg schon zur Rückrunde

- VON THOMAS HÄBERLEIN

,ie Ablöse beträgt etwa 3,5 Millionen Euro. Gomez erhofft sich durch den Wechsel bessere Chancen auf die WM.

STUTTGART – Er zog einst aus nach München, er spielte in Florenz, in Istanbul und zuletzt in Wolfsburg. Doch nun kehrt Fußballer Mario Gomez zurück in seine Heimat. Und Heimat heißt in diesem Fall: der VfB Stuttgart. Im Alter von 32 Jahren wird der Nationalsp­ieler also wieder dort spielen, wo alles angefangen hat für ihn. Und von wo aus er zur WM nach Russland will.

Seinem alten und neuen Verein ist die Wiedervere­inigung etwa 3,5 Millionen Euro Ablöse wert – und Josip Brekalo, der sofort zurück zum VfL Wolfsburg wechselt. „Ich bin sehr glücklich, wieder zu Hause zu sein, dort, wo alles für mich begonnen hat“, sagte Gomez, der einen Vertrag bis 2020 unterschri­eb.

In seinen bisherigen 281 Bundesliga-Spielen hat er 151 Tore erzielt, zahlreiche davon zum Stuttgarte­r Titelgewin­n 2007, das letzte für den VfB am 23. Mai 2009 in der Partie beim FC Bayern – zu dem er wenige Wochen später für 35 Millionen Euro Ablöse wechselte.

Gomez hat allem Anschein nach darauf gedrängt, Wolfsburg zu verlassen. Im Sommer hätte er dank einer Klausel ohnehin aus seinem bis 2019 laufenden Vertrag aussteigen können – wenn der VfL nicht Zurück zu den Wurzeln: Mario Gomez wechselt zum VfB Stuttgart, wo er von 2003 bis 2009 unter anderem mit Philipp Lahm (kleines Bild, links) zusammensp­ielte. internatio­nal spielt. „Aufgrund seiner Verdienste sind wir seinem Wunsch nachgekomm­en, bereits im Winter in seine Heimat zum VfB Stuttgart wechseln zu dürfen“, sagte der Wolfsburge­r Sportdirek­tor Olaf Rebbe.

In Stuttgart scheinen sie selbst überrascht, dass sie den verlorenen Sohn wieder zurückbeko­mmen. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, Mario Gomez für die Rückkehr zum VfB zu begeistern“, sagte Sportvorst­and Mischauer chael Reschke.

Die drei Millionen Euro Ablöse, die Reschke für den zwei Tage zuvor abgewickel­ten Transfer von Stürmer Simon Terodde zum 1. FC Köln erhalten hatte, fließen nun gleich nach Wolfsburg weiter.

Abgesehen von der Ausstiegsk­lausel: Beim VfL Wolfsburg glauben sie offensicht­lich, Gomez ersetzen zu können. Zumindest, was das Toreschieß­en angeht, könnte der 22-jährige Belgier Divock Origi die Lücke schließen. Gomez war allerdings auch Kapitän und Identifika­tionsfigur, nachdem er 2016 vom AC Florenz gekommen war. Die Italiener hatten ihn zwischenze­itlich an Besiktas Istanbul verliehen.

Beim VfB setzen sie darauf, dass Gomez sie ebenso treffsiche­r vor dem Abstieg bewahrt wie in der vergangene­n Saison Wolfsburg (16 Tore). Gomez weiß, worauf er sich einlässt. „Ich weiß natürlich, dass die Erwartunge­n groß sind und die Situation sehr herausford­ernd“, sagte er. Sein Blick gilt dabei nicht nur dem VfB. Gomez hofft, dass zu seinen 71 Länderspie­len und 31 Toren jeweils noch ein paar wichtige hinzukomme­n. Für ihn, betonte er, gelte es „zusätzlich, die Weltmeiste­rschaft zu erreichen“. Und deshalb könne er „kaum erwarten, bis es wirklich losgeht.“In Stuttgart.

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