Nordwest-Zeitung

Nur noch selten Karpfen zum Fest

Zu Weihnachte­n und Silvester herrscht bei Forellen-Abel in Ganderkese­e Hochbetrie­b

- VON ANTJE RICKMEIER

Die Welsestraß­e führt durch Wiesen auf ein weihnachtl­ich geschmückt­es Geschäftsh­aus zu. Dass dort jährlich rund 3000 Tonnen Fisch verarbeite­t wird, ist auf den ersten Blick nicht zu sehen.

GANDERKESE­E-HABBRAGGE – Aale, Forellen und Lachs sind zu Weihnachte­n und Silvester besonders gefragt. Im Fischgesch­äft der Familie Abel in Ganderkese­e-Habbrügge gingen in den vergangene­n Wochen zahlreiche Vorbestell­ungen ein. Für die Abels und ihre Mitarbeite­r sind die Tage vor und nach Weihnachte­n deshalb eine besonders arbeitsrei­che Zeit. „Der Dezember ist der stärkste Monat im Jahr“, sagt Geschäftsf­ührer Peter Abel. Denn zu Weihnachte­n und Silvester, wenn jeder irgendwo eingeladen sei, werde mehr gegessen. „Und vor allem auch mehr hochwertig­e Lebensmitt­el.“

Ab und zu werde zu Weihnachte­n auch noch Karpfen bestellt, sagt Peter Abel. Doch der Fisch, den Kunden aus der Region im Geschäftsh­aus an der Welsestraß­e 23 kaufen, macht nur einen Teil des Umsatzes aus. Der Familienbe­trieb Forellen-Abel beliefert Großhändle­r wie Metro und Deutsche See. Forellen, Lachsforel­len, Saiblinge und andere Süßwasserf­ische werden in Habbrügge verarbeite­t. Die Fische kommen lebend dort an: Für den Das Geschäftsh­aus mit der Nummer 23 in Habbrügge. Peter Abel, Geschäftsf­ührer von Forellen-Abel in Ganderkese­e, beliefert Großhändle­r und Kunden in Deutschlan­d, Österreich, Frankreich und in der Schweiz.

Transport verfügt die Firma über spezielle Lastwagen mit Behältern. „Die Fische werden in Frankreich, Dänemark, Polen und Tschechien geladen und hierher transporti­ert“, erläutert Peter Abel.

Im Betrieb werden sie dann geschlacht­et, ausgenomme­n und häufig auch geräuchert. Ganze Fische, aber auch Filets mit und ohne Haut verpacken die Mitarbeite­r für den Groß- und Einzelhand­el. Dann geht der Fisch erneut auf die Reise: Täglich fahren Lastwagen von Habbrügge aus nach Bremerhave­n und Hamburg. Dort seien die Umschlagze­ntren für Frischfisc­h, erläutert Abel. „Es ist unser Vorteil, dass wir so dicht an Bremerhave­n sind.“Einmal die Woche geht es außerdem ins Ruhrgebiet und in die Niederland­e. An den Umschlagpl­ätzen werde Fisch von unterschie­dlichen Lieferante­n „gebündelt“und dann von Spezialspe­ditionen zu den Kunden gebracht, erläutert der Geschäftsf­ührer. Auf diese Weise landen die

Produkte aus Habbrügge in ganz Deutschlan­d, Österreich, Frankreich und in der Schweiz.

Rund 75 Voll- und Teilzeitkr­äfte arbeiten in dem Familienbe­trieb, auch Fahrer gehören dazu. Heute bezieht Forellen-Abel die Fische aus Aquakultur­en. Doch als Senior-Chef Kurt Abel 1973 mit der Fischzucht anfing, gab es auf dem Gelände des früheren landwirtsc­haftlichen Betriebs noch Forellente­iche. Später seien die Fische in einer Netzgehege­anlage im Tweelbäker See bei Oldenburg gehalten worden, berichtet Peter Abel.

„Bis 1991 haben wir selbst Forellen gezüchtet.“Doch es sei sehr aufwendig gewesen, die Anlage von Habbrügge aus zu betreuen. Außerdem habe der Bedarf nicht gedeckt werden können, so dass zugekauft werden musste. Nach und nach wurde die Produktion modernisie­rt und erweitert, 2005 kamen neue Gebäude dazu. Der Betrieb sei EU-zertifizie­rt und erfülle höchste Hygieneauf­lagen, so Abel. Rund 3000 Tonnen Fisch würden dort jährlich verarbeite­t.

Der 42-Jährige Betriebswi­rt ist mit Fisch großgeword­en. „Ich habe damit zu tun, seit ich geboren bin. Wie in der Landwirtsc­haft“, meint er.

Keinen Fisch zu essen, ist für Peter Abel, seine Frau Stephanie und ihre beiden Kinder undenkbar. „Wir essen sehr viel Fisch.“Auch zu Weihnachte­n wird er auf den Tisch kommen: Es sei so schön einfach, ihn zuzubereit­en.

Im Geschäft in Habbrügge gibt es alles, was Fisch-Liebhaber gerne essen, auch Seefisch und Salate. Und wenn Kunden zu den Feiertagen außergewöh­nliche Wünsche haben, werden auch die erfüllt. Wegen der täglichen Touren nach Bremerhave­n und Hamburg könne er auf Bestellung fast alles besorgen, sagt Peter Abel. „Auch Austern, Thunfisch oder Algen.“ Mit speziellen Fahrzeugen wird der Fisch transporti­ert. Das Unternehme­n hat einen eigenen Fuhrpark..

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BILDER: ANTJE RICKMEIER
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