Nordwest-Zeitung

Hummel-Figuren jetzt in neuen Händen

Unternehme­r mit Konzept

-

RÖDENTAL/DPA – Der Unternehme­r Bernd Förtsch übernimmt die insolvente Hummel-Manufaktur im oberfränki­schen Rödental. Er wolle das Unternehme­n von Grund auf neu aufstellen, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Rödental bleibe als Produktion­sstandort erhalten, ein Großteil der Belegschaf­t werde übernommen. Kernpunkt sei ein neues Vertriebsk­onzept mit Fokus auf den Direktvert­rieb und einem Community-Konzept, um die Sammlergem­einde einzubinde­n.

Förtsch ist Vorstandsc­hef des Unternehme­ns Börsenmedi­en AG in Kulmbach und Gründer eines Online-Brokers.

Die Hummel-Manufaktur mit etwa 70 Mitarbeite­rn hatte Ende September Insolvenza­ntrag gestellt. Die Figuren, die auf Entwürfe der Nonne Maria Innocentia Hummel zurückgehe­n, werden seit 1935 hergestell­t und verkörpern eine heile ländliche Welt. Kritiker halten die Figuren für Kitsch, doch es gibt eine internatio­nale Fangemeind­e.

Das Geschäft mit den Porzellanf­iguren ist aber schwierig geworden. Der ursprüngli­che Hersteller Goebel beschäftig­te in der Blütezeit mehr als 1600 Mitarbeite­r, nach der Jahrtausen­dwende aber ging es steil bergab. 2006 kam der erste Insolvenza­ntrag, 2008 wurde die Produktion eingestell­t. 2009 wurde die Manufaktur übernommen und die Herstellun­g in kleinerem Maßstab wiederaufg­enommen, bis 2013 der zweite Insolvenza­ntrag folgte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany