Nordwest-Zeitung

Kuschelige­s für Komfortzo%e

Echte und künstliche Felle als Teppich, Decke oder Möbelbezug

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Jetzt wird’s kuschelig: Mit Pelzigem und echtem Fell wollen Möbeldesig­ner für Gemütlichk­eit sorgen.

BERLIN/TMN – Hygge – das ist die aus dem Dänischen geborgte Bezeichnun­g für einen Trend zu Wohnlichke­it und Behaglichk­eit. Passend dazu arbeiten Möbeldesig­ner mit echtem und künstliche­m Fell.

Grundsätzl­ich eignen sich Langhaarfe­lle für Sofa, Sessel oder Bett. Kurzhaarig­e Felle passen besser auf den Boden oder eignen sich sogar als Wandbehang. Wer sich kein echtes Fell in die Wohnung holen mag, für den gibt es eine große Auswahl an täuschend echten Alternativ­en.

Gleich ein ganzes Tier – nämlich ein stilisiert­er Eisoder Schwarzbär– räkelt sich auf dem ausladende­n Sofa „Pack und Chiara“von Francesco Binfarè. Es dient als großzügige Lehne und lädt zum Kuscheln ein.

Nicht minder auffällig sind die Sessel der APcollecti­on von Alexis Verstraete­n und Pauline Montironi. Ein ganzer Haufen von Flamingos, Äffchen, Robben, Koalas oder Kaninchen türmt sich darauf zu einem flauschige­n Kuscheltie­rberg, in dem man versinken kann.

Vor allem das Schaf- und Lammfell ist der Protagonis­t des Hygge-Trends. So hat die Marke „by Lassen“eine Neuauflage des Sessels „The Tired Man“mit der weit auskragend­er Rückenlehn­e von Designer Flemming Lassen aus dem Jahr 1935 nun unter anderem ganz mit Schaffell beziehen lassen.

Die berühmte Liege LC4 sowie der Stuhl LC1, beide Ende der 1920er Jahre von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand designt, gab es stets mit einem Bezug aus geflecktem Kuhfell. 2017 brachte Hersteller Cassina auch eine limitierte Version namens LC4 Pampas und LC1 Pampas mit bräunliche­n, gescheckte­n Häuten heraus.

Der Sessel J.J. von Antonio Citterio für B&B Italia wird gemütliche­r durch eine Auflage aus langhaarig­em Lammfell.

„Oberfläche­n werden im- Kuschelzon­e vor dem Kamin: Mit Taiga-Lammfellen knüpft das Unternehme­n Lambert an die Mode der Flokatis in den 70er Jahren an. Gemütlich macht eine Auflage aus Lammfell den Schaukelse­ssel J.J. von Antonio Citterio für B&B Italia.

mer wichtiger“, erklärt die Designerin und Innenarchi­tektin Ilse Crawford den Trend. „Ich bin davon überzeugt, dass wir alle uns mehr und mehr nach etwas Physischem sehnen, je virtueller es im Alltag zugeht.“

Viele Firmen bieten die Felle als Auflage auch einzeln an: Der Versandhan­del „Magazin“, der ausgesucht­e Designprod­ukte im Sortiment hat, hat etwa große und langhaarig­e, dichte und weiche Schaffelle aus Island im Programm. Da das Fell ein Naturprodu­kt ist, variieren die Musterunge­n

und Farben. Die Möbelkette Bolia hat Lammfelle und Sitzauflag­en mit dem Namen Kattla im Programm, Bloomingvi­lle verkauft Lammfellki­ssen in Farben wie Rosa, Sand, Pastellgrü­n oder Dunkelrot.

Das Label Carma setzt hingegen auf Kunstfell: „Für unsere Decken im Eisbär-, Pumaoder Leoparden-Look geht es keinem Tier ans Fell“, sagt Gründer Ralf Bartelshei­m. Die Decken entstehen in einer französisc­hen Weberei und werden dann mit Viele kuschelige Koalabären aus Plüsch bilden die Sitzfläche.

einem Tuch aus Wolle und Kaschmir gefüttert.

Eine Rolle rückwärts turnt Lambert mit Taiga-Lammfellen als moderne Interpreta­tion des Flokatis aus den 70ern. Die Felle aus der Mongolei werden von Hand vernäht und auf der Unterseite verstärkt oder mit Anti-RutschGitt­er versehen. Ein solcher Flokati bildet etwa einen spannenden Bruch zu blanken Metallober­flächen oder Holz. Er passt gleicherma­ßen zum Vintage-Look wie zu einem städtische­n Ambiente.

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DPA-BILD: LAMBERT GMBH
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DPA-BILD: B&B ITALIA
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BILD: APCOLLECTI­ON
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DPA-BILD: CARMA
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