WORT ZUM SONNTAG
sie machten sich auf den Weg. Ängstlich, staunend und es fehlten ihnen die Worte. „Wo sind wir hier? Was ist das für ein Treiben? Was für eine Musik? Was blasen die Posaunenchöre?“Schweigend gingen sie weiter. Ein Stück über den Weihnachtsmarkt und dann durch die Lange Straße bis zum Lefferseck. Viele Leute blieben stehen und fragten: „Wo kommt ihr denn her?“– „Seid ihr nicht Maria und Joseph?“– „Was wollt ihr hier?“Manche schlossen sich an und diskutierten miteinander. Eine kleine Wandergruppe zog mit – bis zu einem bekannten Oldenburger Modehaus ....
Der Esel blieb draußen, und Maria und Joseph fuhren staunend mit der Rolltreppe VON CHRISTOPH ONKEN ins 3. Stockwerk. Da war eine Krippenausstellung mit besonderen Krippen aus mehreren Ländern aufgebaut. Das war zu viel für die beiden Angekommenen. Man konnte es bei ihnen spüren. Sie hatten noch immer kein einziges Wort gesprochen. Schließlich rief eine Kundin des Hauses: „Gebt der jungen Frau wenigstens einen Stuhl!“
Morgen ist Heiligabend. Wie feiern wir diesen Tag? Bekommt er, Jesus, dessen Geburtstag Grund unseres Großen Festes ist, wenigstens einen „Stuhl“? Er kam zu uns als Kind in der Krippe. Bei allem Lichterglanz möchte er in unseren Herzen geboren werden und als Befreier von Sünde, Schuld und Tod bei uns einkehren, als Retter unseres Lebens für Zeit und Ewigkeit. Geben wir Ihm doch Raum und setzen Ihm nicht den Stuhl vor die Tür!
Gesegnete Weihnacht!
Christoph Onken ist Pastor im Ruhestand in Oldenburg.