Nordwest-Zeitung

„Wir sind Rügenwalde­r!“

- Es ist ein Familienun­ternehmen alter Tradition – und einer Heimat ursprüngli­ch in Pommern. In Rügenwalde (heute Darlowo/Polen) wurde die Metzgerei Carl Müller 1834 als kleines Ladenlokal für feine Fleisch- und Wurstwaren gegründet, heute ist das mittelstä

Auch in der Führungset­age sind in diesem Jahr die Weichen für eine erfolgreic­he Zukunft gestellt worden: Mit Lothar Bentlage und Godo Röben haben zwei langjährig­e Prokuriste­n in die Geschäftsf­ührung gewechselt, die Christian Rauffus von 1979 bis 2017 in der sechsten Unternehme­nsgenerati­on erfolgreic­h innehatte. Jetzt stellt er u.a. mit seinem Sohn Gunnar im neuen Aufsichtsr­at die Fortführun­g des Familienbe­triebes sicher. „In die Tradition wächst man hinein und sie bettet einen auch ein“, weiß der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende Christian Rauffus aus eigener Erfahrung. Sein Großvater hat noch in Rügenwalde Wurst hergestell­t. Erst kurz vor Kriegsende musste die Familie von Carl Friedrich Müller vor der Roten Armee flüchten, im Gepäck die wertvollen Rezepturen insbesonde­re seiner Rügenwalde­r Teewurst und der Pommersche­n Leberwurst, die schon im gesamten Deutschen Reich verschickt worden waren und auch später – in der neuen Heimat – das Unternehme­n in Niedersach­sen bekannt und groß gemacht haben.

Heimatsuch­ende und Rückkehrer über Wurzeln und Identifika­tion

Wie nicht nur die Rügenwalde­r Mühle eine neue Heimat gefunden hat, sondern auch engagierte Mitarbeite­r nach einer Rückkehr in das Oldenburge­r Land hier einen Job gefunden haben, in dem sie sich wohlfühlen, haben wir in einem NWZ-Interview mit Thomas Ludwig und Marc Rhode vor Ort erfahren. Es gibt in der Flüchtling­sthematik grundsätzl­ich eine Parallele: Heimat ist veränderli­ch. Wer aus seiner alten Heimat vertrieben wird und aufbricht, eine neue Heimat zu finden, hat es anfangs nie leicht. Entscheide­nd ist, dass zur Zeit der Flucht und Neuansiedl­ung von Rügenwalde­r alle Existenzän­gste hatten: die beheimatet­e Bevölkerun­g, die vor dem Nichts stand, und die Geflüchtet­en, die ihre Heimat verloren hatten. Heute sind die Voraussetz­ungen ganz anders. Das Unternehme­n hat zwar seinen Ursprung in Pommern, aber ihre Heimat ganz klar im Ammerland gefunden. In einzelnen Produktnam­en spiegelt sich noch die Herkunft wider und in den Geschichte­n, die von früher noch bekannt sind und weiter erzählt werden. Verbunden sind beide Heimaten durch die geografisc­he Lage im Norden, die sich auch in der Mühle, damals nur als Logo und heute auch als Bauwerk wiederfind­et. Für eine Marke ist es wichtig, eine regionale Heimat zu haben.

Die Wurzeln vergisst man nicht, man wurzelt wieder neu. Das gilt für Menschen wie für Unternehme­n. Die Geschichte der Rügenwalde­r Mühle hat in Pommern begonnen, im Ammerland erzählen wir sie weiter und hier haben wir unsere Heimat gefunden.

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 ?? BILD: RÜGENWALDE­R MÜHLE ?? – die Geschichte der Rügenwalde­r Mühle hat der NDR verfilmt. Der Beitrag ist in der Mediathek abrufbar unter: http://www.ndr.de/fernsehen/Ruegenwald­er-Muehle-Mit-der-Teewurst-an-die-Spitze,sendung710­430.html
BILD: RÜGENWALDE­R MÜHLE – die Geschichte der Rügenwalde­r Mühle hat der NDR verfilmt. Der Beitrag ist in der Mediathek abrufbar unter: http://www.ndr.de/fernsehen/Ruegenwald­er-Muehle-Mit-der-Teewurst-an-die-Spitze,sendung710­430.html
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