Moin, Heima
Auch sonst ist man mit diesem multikulturellen Charakter sehr zufrieden. Immerhin kommen auch die Kollegen immer wieder gerne miteinander ins Gespräch, was die quirlige Esther Ediae Ediae aus Nigeria nur bestätigen kann. „Mit Jorge rede ich nur Spanisch, mit Amentoco fast immer Französisch und mit vielen anderen hier spreche ich Englisch, Pidgin und natürlich Deutsch“, berichtet sie fröhlich lachend. Erst seit elf Monaten ist sie im Team und hat sehr viel Spaß an der neuen Aufgabe im Linienbusverkehr – und natürlich auch am gemeinsamen Miteinander.
1ebenswege führen oft durch viele Länder
Genau wie Esther Ediae Ediae gehört auch der aus Togo stammende Amentoco ApegnowouerstseiteinigenMonaten zur großen „VWG-Familie“. Vor 16 Jahren kam der gelernte Schweißer erstmals nach Deutschland, später versuchte er sein Glück in Irland, bevor er 2012 wieder nach Deutschland zurückkehrte – erst allein, später kam dann seine Familie nach, mit der er inzwischen in Bad Zwischenahn wohnt. „Zunächst hatte ich hier meinen LKW-Führerschein gemacht. Allerdings war das schwere Tragen nichts für meinen Rücken. Also musste ich wieder zur Schule, um auf Busse umzusteigen. Über einen Bekannten bin ich dann zur VWG gekommen“, so der dreifache Familienvater, dem ein Vorstellungsgespräch bei Personalerin Bettina Templin angeraten worden war. Auch Nawaf Rasho aus dem Nordirak kann sich noch gut an das erste Gespräch vor fast zwei Jahren erinnern. „Das war sehr gut, ich habe mich gefreut, hierbleiben zu können“, berichtet der 30-Jährige, der trotz verschiedenster Tätigkeiten oft davon geträumt hatte, einmal Busfahrer zu werden. Da er auch privat schon immer sehr gerne mit dem Auto unterwegs gewesen ist, riet ihm schließlich ein Kumpel dazu, neue Wege einzuschlagen. „Einmal München und zurück macht mir nichts aus, also nahm ich die Gelegenheit zur Busfahrerausbildung wahr. Es ist einfach mein Traumjob“, meint Nawaf Rasho, der bereits seit acht Jahren in Oldenburg wohnt und dadurch sehr gut Deutsch spricht. Mit Traumjob ist übrigens nicht nur das Steuern großer Linienbusse gemeint, sondern auch der direkte Draht zu den Kunden. Schon etwas länger mit von der Partie ist Madjid Chelihi aus Algerien. Der 51-Jährige ist seit 15 Jahren bei der VWG beschäftigt und hatte zuvor bereits in Mainz als Busfahrer gearbeitet. „Es ist ein schöner Beruf mit vielen Kontakten zu anderen Menschen. Und natürlich wird jeder von mir freundlich gegrüßt, auch wenn er schlechte Laune hat.“Mittlerweile kennen wohl alle Fahrer Oldenburg wie ihre Westentasche. „Mir gefällt die Stadt, ich habe mich hier gleich wohlgefühlt“, so Nawaf Rasho, der zwischenzeitlich auch in Hannover gelebt hat, nun aber die Huntestadt auf keinen Fall mehr verlassen möchte. Über die freundliche Aufnahme hier hat sich auch der Spanier Jorge Romero Sanchez sehr gefreut. Als der gelernte Mechaniker in Spanien keinen Job fand, kam er nach Deutschland. Der Beruf, Familie, Freunde, Bekannte – all das trägt dazu bei, dass auch das neue Zuhause für ihn inzwischen einen hohen Stellenwert einnimmt. Dennoch soll der Kontakt zur ursprünglichen Heimat auf keinen Fall abreißen, da sind sich alle einig. Und dies ist ja zum Glück heutzutage ganz einfach. „Wir skypen oft und sind auch sonst über das Internet ständig in Kontakt“, erzählt Esther Ediae Ediae, die sehr selten nach Nigeria reist und daher auf diese Weise am Leben ihrer Familie teilnimmt. Und wie sieht es zur Weihnachtszeit ausD Sicher, nicht alle sind christlichen GlaubensE trotzdem gefällt ihnen allen das stimmungsvolle Weihnachtsambiente in ganz Oldenburg, das sie auch während ihres Buseinsatzes erleben, besonders gut.
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