Nordwest-Zeitung

IHn Zuhause für beatmete Patienten

- Es gibt Menschen, die aus den unterschie­dlichsten Gründen langfristi­g auf eine maschinell­e Beatmung angewiesen sind. In Krankenhäu­sern kommt oft der Punkt, an dem es heißt: Austherapi­ert. Was nun? Auch diese Menschen benötigen eine vertraute Umgebung und

Im dreistöcki­gen Gebäude am Ebereschen­weg in Ganderkese­e, haben seit knapp zwei Jahren einige dieser Patienten ein neues Zuhause gefunden. Hier wurde ein ganz besonderes Wohnprojek­t realisiert. In zwei ambulant betreuten Wohngemein­schaften sind zurzeit 15 Bewohner, die aufgrund von Lungen- oder neurologis­chen Erkrankung­en auf Beatmungsg­eräte oder auf ein Tracheosto­ma, eine Öffnung in der Luftröhre, angewiesen sind. Die Rundum-die-Uhr-Versorgung übernimmt der Pflegedien­st adlatus. „Unser Ziel ist es schwerstpf­legebedürf­tigen Patienten die Möglichkei­t auf ein selbstbest­immtes Leben zu geben und dies in einem spezialisi­erten individuel­len Wohnumfeld. Das Besondere an dem ambulant betreuten Wohnprojek­t in Ganderkese­e ist das perfekte Zusammensp­iel zwischen dem häuslichen Zusammenle­ben und der Möglichkei­t zu gemeinscha­ftlichen Aktivitäte­n und der möglichen Privatsphä­re durch die gemütliche­n Einzelzimm­er“, so Kevin Greck (Pro- kurist und Pflegedien­stleitung bei adlatus). Es wird hier großen Wert darauf gelegt, den häuslichen Charakter zu betonen. Das gesamte Wohnprojek­t in Ganderkese­e ist aufgeteilt in vier Wohngemein­schaften, die jeweils über einen Gemeinscha­ftsraum mit Küche verfügen. Die von den Bewohnern zu mietenden Einzelzimm­er mit Kochnische und Bad können individuel­l eingericht­et werden. Eine der Bewohner ist Christel Kludas aus Brandenbur­g. Da ihre Tochter in Bremen lebt, ist dieses Haus in Ganderkese­e eine ideale Alternativ­e für sie. „Mir gefällt es in meinem neuen Zuhause sehr gut. Wir können uns wirklich nicht beklagen, denn hier kümmert sich immer einer der Mitarbeite­r um uns.“, schwärmt Christel Kludas. Während Christel Kludas noch relativ selbststän­dig ist, benötigen andere Bewohner eine noch viel intensiver­e Betreuung. „Wir würden gerne noch mehr Bewohner aufnehmen, aber dazu fehlen uns aktuell weitere Fachkräfte. Massenabfe­rtigung, das gibt es bei uns nicht! Daher suchen wir weiterhin Pflegekräf­te mit Examen“, so Daniel Schweers, der Leiter der Wohngruppe „Fehmarn“. „Unsere Bewohner haben spezielle Anforderun­gen an die Pflege. Sie sind alle speziell überwachun­gspflichti­g und benötigen Intensivpf­lege-erfahrenes Pflegepers­onal welches in unserem Bildungsze­ntrum entspreche­nd für seine Aufgaben fortlaufen­d geschult wird“, ergänzt Kevin Greck.

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