Reise zum Vorfahr aller Lebewesen
Kurzgeschichten von Forschern beleuchten Zusammenhänge im Meer auf unterhaltsame Weise
Dr. Pamela Rossel erklärt mithilfe unseres Urahns Lucas die Entstehung des Lebens. Alle Texte sind in einem kostenlosen EBook zusammengefasst.
OL1E!0URG – Lucas lebt an Vulkanen auf dem Meeresgrund, also in hydrothermalen Systemen. Lucas besteht nur aus einer Zelle, er ist winzig, ein Mikroorganismus. Dennoch spielt er die Hauptrolle in der Kurzgeschichte von Dr. Pamela Rossel. Denn Lucas ist darin der letzte gemeinsame Vorfahr aller Lebewesen.
Hydrothermale Quellen sind das Forschungsgebiet von Pamela Rossel, die in der Brückengruppe „Marine Geochemie“arbeitet, die das Institut für Chemie und Biologie des Meeres an der Uni Oldenburg mit dem Bremer MaxPlanck-Institut für Marine Mikrobiologie verbindet.
Die Geschichte von Lucas hat sie in ihrer Freizeit geschrieben. Diese ist in dem kostenlosen E-Book „Es war einmal ... wissenschaftliche Kurzgeschichten“erschienen.
„Als Wissenschaftlerin und auch als Mutter habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, etwas vom eigenen Wissen über die Zusammenhänge auf der Erde an meine Kinder und andere Menschen weiterzugeben“, beschreibt Pamela Rossel ihre Motivation, an dem Projekt mitzuarbeiten. „Die Geschichte zu schreiben, hat viel Spaß gemacht – war aber auch eine große HerausfordeWissenschaft Möchte etwas von ihrem Wissen über die Zusammenhänge auf der Erde und im Meer weitergeben: die Wissenschaftlerin Pamela Rossel mit ihren Kindern. Der Mikroorganismus Lukas spielt die Hauptrolle in der Geschichte von Pamela Rossel.
rung.“
Alle Texte in dem Buch stammen von internationalen Wissenschaftlern, unter anderem vom Institut Marum an der Uni Bremen und vom Alfred
Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven. „Wir mussten erst lernen, wie man interessante Geschichten schreibt. Es war vor allem schwierig zu entscheiden, welche Fachbegriffe
wir verwenden können und welche wir ersetzen oder erklären müssen“, berichtet Pamela Rossel.
Die Lösung dieses Problems fand sich auch in fettgedruckten Begriffen. Diese sind am Ende jedes Textes näher erläutert – für alle, die tiefer in die Materie einsteigen möchten. „Die Geschichten und Gedichte sind für Schulkinder und ihre Eltern oder Großeltern sowie für Erwachsene gedacht“, erläutert Pamela Rossel. „Beim Vorlesen können die Erwachsenen entscheiden, welche Begriffe sie den Kindern vielleicht erklären müssen.“
Das Ziel von Pamela Rossel und den übrigen Projektteilnehmern war es, einen Dialog zwischen Gesellschaft und anzustoßen. Und zwar indem sie Informationen über den Klimawandel, Zusammenhänge im Meer, dessen Bedeutung für die Menschen, die Verschmutzung der Meere sowie Möglichkeiten, sie zu schützen, in erfundene Geschichten verpackt haben.
„Ich denke, dass es wichtig ist, kommenden Generationen nahezubringen, wie sie bewusst und rücksichtsvoll mit der Umwelt umgehen“, so Pamela Rossel. „Unterhaltsame Kurzgeschichten, die Wissen aus verschiedenen Fachgebieten vereinen, sind sicher eine der besten Möglichkeiten, das zu erreichen.“
Dieser Ansatz überzeugte das Bundesforschungsministerium, das den Hochschulwettbewerb „Zeigt her eure Forschung“ausgelobt hatte, ebenso wie die Initiative „Wissenschaft im Dialog“. 150 Gruppen bewarben sich, 15 wurden mit je 10 000 Euro gefördert – so auch Pamela Rossel und ihre Kollegen.
Die Fördersumme investierten die Wissenschaftler zum größten Teil in die Illustrationen des E-Books. Sie selbst arbeiteten ohne Bezahlung. „Uns hat es vor allem Spaß gemacht. Auch wenn es besonders am Ende sehr stressig war“, erinnert sich Pamela Rossel. „Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir haben sehr viel positive Rückmeldungen bekommen und sind als eines der drei besten Projekte des Wettbewerbs ausgezeichnet worden.“
E-Book auf Englisch, Deutsch und Spanisch herunterladen unter TTT.marum.de/Entdecken/Eswar-einmal/Geschichten.html