Frauen laufen kilometerweit in die Klinik
Weihnachtssingen am 24. Dezember für Klinik in Sierra Leone – Seit Jahren engagiert
Viele Patienten dort sind unterernährt. Mobile Teams fahren auch in die Buschdörfer und helfen. Ein Zahnarzt will nahe der Klinik ein Labor aufbauen.
OLDENBURG/SIERRA LEONE – Kurz vor der Bescherung herrscht am Eibenweg in Eversten alljährlich Hochbetrieb. Hier treffen sich jeweils am 24. Dezember zum Weihnachtssingen in Gisela Bednareks Garage viele, die sich seit Jahr und Tag für Sierra Leone und das Gila-Krankenhaus in der westafrikanischen Stadt Bo engagieren. Auch dieses Mal wird gesungen und gesammelt, u.a. für ein Zahnlabor-Projekt, das der Oldenburger Zahnarzt Dr. Manfred Meyer (77) dort aufbauen möchte. Ein Container mit der vom ihm gesammelten Ausstattung wartet auf die Verschiffung nach Freetown. Drei Monate will er ab Februar wieder vor Ort behandeln und dafür noch den Kollegen Dr. Peter Massau begeistern. Viele Frauen kommen zum Entbinden in das von Oldenburgern unterstützte Gila-Krankenhaus in Bo.
Eingeladen hat zum Weihnachtssingen der Verein „Hilfe direkt – Oldenburg/Sierra Leone“, der maßgeblich für Weihnachtssingen in der Garage für die Klinik Bo in Sierra Leone: Gisela Bednarek (li.) und Ursel Stolorz.
die umfangreichen Hilfsprojekte mit Schulen, Hospitälern und Mikrokrediten für Frauen verantwortlich ist.
In das Gila-Krankenhaus, an dessen Finanzierung sich auch die Oldenburger Kliniken beteiligten, kommen viele Frauen zum Entbinden. Oft müssen sie lange Fußmärsche in Kauf nehmen. In den vergangenen Wochen, so berichtet Gisela Bednarek, hat Dr. Klaus Uwe Kersten dort behandelt. Er berichtete, dass besonders viele ältere Menschen, Babys und Kinder stark unterernährt seien. „Die versorgen wir, auch wenn sie nicht bezahlen können, weil sie sonst sterben“, erklärt Gisela Bednarek, die 2017 für den Bürgerpreis in Hannover vorgeschlagen worden war.
In dem Krankenhaus werden ganz unterschiedliche Patienten behandelt. „Von Malaria, Typhus, Bluthochdruck, Asthma, HIV und Schlaganfällen bis hin zu Wundinfektionen kommen alle Krankheitsbilder vor“, sagt sie. „Uns fehlen weitere Ärzte, die dort für ein paar Wochen behandeln.“
2018 will Musa Bainda, General Manager im Krankenhaus, nach Oldenburg kommen.
Dann soll mit Vorträgen noch einmal auf die Situation in einem der ärmsten Länder der Welt aufmerksam gemacht werden. „Von unserem Gila-Hospital werden in Buschdörfern, die nie von Ärzten besucht werden, auch Untersuchungen und Impfprogramme angeboten.“Nicht zuletzt dazu dienen die Spenden.
@ www.hilfe-direkt.info
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