Harrys Dilemma mit Obama
Prinz fungiert als Interviewer für das britische Radiomagazin „Today“ Gast war unter anderen Barack Obama. Die wichtigste Frage war: Wird der E9-US-Pr:sident zur ;ochzeitsfeier von US-Schaus<ielerin Meghan Markle und Prinz ;arry eingeladen=
LONDON – Ein investigativer Journalist, das kann man sagen, wird aus dem Fünften der britischen Thronfolge nicht mehr werden. Harry Windsor, 33, ist ja eher daran gewöhnt, Fragen zu beantworten – oder vielmehr: ihnen elegant aus dem Weg zu gehen –, als sie zu stellen. Die Interviews, die der Prinz für die Mittwoch-Ausgabe des britischen BBC-Radiomagazins „Today“führte, fielen denn auch eher brav aus. Dass der frühere US-Präsident Barack Obama lieber Aretha Franklin hört als Tina Turner und Fragen nach seiner Unterwäsche „grundsätzlich nicht“beantwortet, konnte man sich schon denken. Auch Harrys Vater Charles hatte keine Sensationen zu bieten: Der Thronfolger hält die Auswirkungen des Klimawandels seit Jahren für eminent wichtig.
Die wichtigste Frage des Tages richtete sich ohnehin an den Bräutigam der glamourösen US-Schauspielerin Meghan Markle: Wird Obama
zur Hochzeit am 19. Mai eingeladen? Der 56-Jährige konnte sie selbst nicht gut stellen, obwohl er scherzhaft angeboten hatte, beim vereinbarten Interview mit Harry als Fragesteller zu fungieren. Stattdessen blieb es der Moderatorin Sarah Monague überlassen, ihren Chefredakteur mit dem Obama-Problem zu konfrontieren. Harry reagierte diplomatisch und wich aus: Die Gästeliste sei ja „noch längst nicht fertig“.
Das mag stimmen oder nicht, gelöst ist das Dilemma dadurch nicht. Das Boulevardblatt „Sun“hat von einem Streit hinter den Kulissen berichtet:
Das Brautpaar wolle die Einladung gern aussprechen, das Foreign Office aber warne vor diplomatischen Verwicklungen mit dem derzeitigen Bewohner des Weißen Hauses. Der könne leicht beleidigt reagieren, wenn seinem Vorgänger eine Ehre zuteil werde, die er selbst noch nicht erfahren hat. Donald Trump brennt nämlich darauf, endlich Ihrer Britannischen Majestät vorgestellt zu werdenN unvorsichtigerweise hat Premier Theresa May den Republikaner-Rowdy auch schon zu einem Staatsbesuch eingeladen, freilich ohne Termin. Weil aber die neue USBotschaft
in London der Einweihung harrt, ließe sich im kommenden Frühjahr leicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.
Andererseits ist die Hochzeit von Meghan und Harry kein offizieller Staatsakt, die Teilnahme amtierender Staatschefs also keineswegs zwingend notwendig. Hingegen hätte die Teilnahme des früheren Präsidenten – Sohn einer weißen Mutter und eines schwarzen Vaters – hohen Symbolwert bei der Trauung eines britischen Royals mit der Tochter einer schwarzen Mutter und eines weißen Vaters.