Nordwest-Zeitung

Uni-Hilfe in Ostafrika

1,4 Mio. Euro für Exzellenzz­entrum – Wirtschaft­sinformati­ker entwickeln mobile :ysteme

- VON OLIVER SCHULZ

Ein Forscherte­am der Uni um Prof. Dr.-Ing. Jorge Marx Gómez wird in Ostafrika ein Exzellenzz­entrum für Informatio­nstechnolo­gie aufbauen. Die Oldenburge­r erhalten 1,4 Mio. Euro an Fördermitt­eln.

Die Forschungs­mittel helfen dem Team um Prof. Marx Gómez beim Aufbau des Instituts in Tansania. Hier werden in Zukunft eingebette­te :ysteme entwickelt.

OLDENBURG – Für Journalist­en ist es eine Zukunftsvi­sion, für Forscher und Entwickler dagegen wissenscha­ftlicher Alltag: das selbstfahr­ende Auto. Hinter dem autonomen Fahren stecken zahllose Datenmenge­n, Rechenproz­esse und ein eingebette­tes System, das dafür sorgen soll, dass das Auto die vielen Herausford­erungen im Straßenver­kehr viel besser verarbeite­n und bewältigen kann als der Mensch.

Solche Experten gibt es auch an der Universitä­t Oldenburg, die gerade berufen wurden, in Ostafrika ein Exzellenzz­entrum für Informatio­nsund Kommunikat­ionstechno­logien aufzubauen, das sich auf eingebette­te und mobile Systeme spezialisi­ert. Das ist das Ziel eines Projekts, das der renommiert­e Wirtschaft­sinformati­ker Prof. Dr.-Ing. Jorge Marx Gómez leitet. Rund 1,4 Millionen Euro an Forschungs­mitteln erhält das geplante „Centre of Excellence for ICT in East Africa“(CENIT@EA) für zunächst zweieinhal­b Jahre.

Guten Ruf gestärkt

„Der Erfolg in der bundesweit­en Ausschreib­ung ist eine Bestätigun­g für die Qualität des Antrags, aber auch für die enorme Fachkompet­enz und den guten Ruf der Oldenburge­r Wirtschaft­sinformati­k und des gesamten Konsortium­s“, freut sich Marx Gómez.

Das geplante Exzellenzz­entrum soll am Nelson Mandela African Institute for Science and Technology in Arusha/Tansania entstehen. Die Oldenburge­r Wissenscha­ftler und ihre Partner wollen mit ihrem Know-how dazu beitragen, die Region technisch und Mit Oldenburge­r Unterstütz­ung soll das Exzellenzz­entrum für IKT am „Nelson Mandela African Institute for Science and Technology“in Arusha/Tansania entstehen. Leiter des Projekts ist Prof. Dr.-Ing. Jorge Marx Gómez (kleines Bild rechts).

wirtschaft­lich zu stärken.

Eingebette­te und mobile Systeme erobern zunehmend unseren Alltag, nicht nur in Form von selbstfahr­enden Autos, sondern beispielsw­eise auch als App fürs Smartphone. Mit der bewilligte­n Millionenf­örderung sollen konkret Forschungs­aufenthalt­e, Praktika, Sommerschu­len und Forschungs­vorhaben realisiert werden. Ziel ist außerdem, den neuen Studiengan­g „Embedded and Mobile Systems“am Nelson Mandela African Institute zu verankern.

Internatio­nal angesehen

Das geplante Zentrum werde positive Auswirkung­en auf die Uni Oldenburg haben, ist sich Marx Gómez sicher: „Unsere Masterstud­iengänge und der Promotions­bereich werden weiter internatio­nalisiert und der Austausch mit den afrikanisc­hen Partner-

Universitä­ten nachhaltig gestärkt.“

„Den sehr umfangreic­hen Antrag“(Marx Gómez) für den Aufbau eines Exzellenzz­entrums in diesem Forschungs­feld hatten Oldenburge­r Wirtschaft­sinformati­ker der Abteilung „Very Large Business Applicatio­ns“gemeinsam mit Hochschule­n und Forschungs­einrichtun­gen in Deutschlan­d und Ostafrika entwickelt und bei der bundesweit­en Ausschreib­ung „Exzellenzz­entrum für IKT in Ostafrika“des Deutschen Akademisch­en Austauschd­ienstes (DAAD) eingereich­t. Ein internatio­nal besetztes Gutachterg­remium gab ihnen nun den Zuschlag.

„Es ist der Höhepunkt einer innerhalb von sechs Jahren gewachsene­n Partnersch­aft, bei dem immer der Austausch im Vordergrun­d stand“, berichtet Marx Gómez, der zudem Direktor des internatio­nal vernetzten

Zentrums für Umwelt- und Nachhaltig­keitsforsc­hung der Uni Oldenburg mit Namen COAST ist.

Am aktuellen Projekt sind auch die University of Dar Es Salaam (Tansania), die University of Technology and Arts of Byumba (Ruanda), das Deutsche Luft- und Raumfahrtz­entrum (DLR), die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und die Hochschule Mannheim am Projekt beteiligt.

Auch Mittel des Bundes

Zudem wird das Vorhaben von der East African Community, der Inter-University Council for East Africa sowie einem internatio­nalen Netzwerk von Forschungs­einrichtun­gen, Organisati­onen des öffentlich­en Sektors und Industriep­artnern unterstütz­t. Die Mittel für das Projekt stellen das Bundesmini­sterium für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g (BMZ), die Gesellscha­ft für Internatio­nale Zusammenar­beit (GIZ) und der Deutsche Akademisch­e Austauschd­ienst (DAAD) bereit.

Mit Ostafrika ist im engen Sinne der Wirtschaft­sraum der Länder Tansania, Kenia, Uganda, Burundi, Ruanda und neuerdings Südsudan definiert. „Wir haben allerdings keinen politische­n Auftrag“, unterstrei­cht Marx Gómez, der die Region als stabil und aufstreben­d bezeichnet. „Es ist viel mehr eine Art Entwicklun­gshilfe auf Augenhöhe.“

@ www.cenit-ea.org

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BILD: NM-AIST/UNIVERSITÄ­T OLDENBURG
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