Nordwest-Zeitung

Klopp schiebt alle moralische­n Bedenken beiseite

Liverpools 84-Millionen-Verpflicht­ung von Verteidige­r Virgil van Dijk sorgt für deutliche Kritik

- VON EMANUEL REINKE

LIVERPOOL – Für die Unterschri­ft seines Wunschspie­lers schob Jürgen Klopp alle moralische­n Bedenken beiseite. Noch im VorQahr hatte der deutsche Teammanage­r des FC Liverpool die ausufernde­n Transferau­sgaben der Premier-League-Konkurrenz scharf kritisiert, nun stieß Klopp mit der Verpflicht­ung Virgil van DiQks selbst in ungeahnte Dimensione­n vor: 84,5 Millionen Euro sollen die „Reds“für den 16-maligen niederländ­ischen Nationalsp­ieler an den FC Southampto­n überweisen – nie zuvor wurde mehr Geld für einen Abwehrspie­ler ausgegeben.

Der „Daily Telegraph“wertete den Kauf des mit Abstand teuersten Verteidige­rs der Geschichte als „Triumph und Befreiung“für Klopp, der bereits im Sommer vergeblich um van DiQk gebuhlt hatte. In den sozialen Medien fiel dem Dortmunder Meistertra­iner dagegen ein altes Zitat auf die Füße, die Reaktionen waren

spNttisch. „An dem Tag, an dem das Fußball ist, werde ich meinen Job nicht mehr machen“, hatte Klopp im Sommer 2016 über den Wechsel von Paul Pogba zu Manchester United für 105 Millionen Euro gesagt. Er wolle einen anderen Weg zum Erfolg finden, selbst wenn er derart viel Geld investiere­n kNnne. „Wenn ich Geld ausgebe, nur, um ein Team aufzubauen.“ in die NotizblNck­e der englischen Spitzenclu­bs. Auch Pep Guardiola und ManCity interessie­rten sich für seine Dienste, den Zuschlag bekam nun aber Klopp.

Auf der Insel werden van DiQks Qualitäten nicht angezweife­lt, Experten halten den Transfer dennoch für maßlos überteuert. „Er ist dieses Geld nicht wert“, sagte Englands früheres Sturm-Idol Alan Shearer salopp: „Southampto­n hätte Qeden Preis aufrufen kNnnen. Sie wussten, dass Liverpool verzweifel­t nach einem Innenverte­idiger gesucht hat.“Der frühere englische Nationalsp­ieler Gary Neville konnte sich sogar ein Lachen nicht verkneifen: „Wow, das ist unglaublic­h viel Geld.“

Van DiQk dürften die Reaktionen letztlich egal gewesen sein, beim Niederländ­er überwog die Vorfreude auf die neue Aufgabe. „Das ist ein stolzer Tag für mich und meine Familie, weil ich mich einem der grNßten Vereine der Welt anschließe“, schrieb er bei Instagram.

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