Nordwest-Zeitung

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Landkreise Cloppenbur­g und Osnabrück äußern Bedenken gegen Stromtrass­e

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Bürgermeis­ter aus den beiden Kreisen kritisiere­n „methodisch­e Defizite“der Planungen. Sie fordern ein Überdenken der bisherigen Varianten.

OLDENBU7G/CLOPPENBU7­G/OSNAB78CK – Im Tonfall moderat, in der Sache aber auf Konfrontat­ionskurs: Die Landkreise Cloppenbur­g und Osnabrück haben kurz vor Ablauf der Stellungna­hmefrist des Raumordnun­gsverfahre­ns für eine geplante Stromtrass­e durch ihr Gebiet erhebliche Bedenken gegen die bisherigen Pläne vorgebrach­t.

Die beiden Landräte Johann .imberg (Cloppenbur­g) und Dr. Michael Lübbersman­n (Osnabrück) sowie die Bürgermeis­terinnen und Bürgermeis­ter der von der geplanten Trasse betroffene­n Städte und Gemeinden sprachen am Donnerstag in Oldenburg bei der Übergabe der gemeinsame­n Stellungna­hme an das für das Raumordnun­gsverfahre­n zuständige Amt für regionale Landesentw­icklung von „Argumentat­ionsschwäc­hen und Erkenntnis­lücken“bei der Bewertung des Vorhabens.

Hintergrun­d des Konfliktes ist die unstrittig notwendige Planung einer 380-Kilovolt ern+ard >e dr ,+ .nd 'alke > nr ,+s-%e+rendt A( t 3;r reg onale den andr6ten *o+ann 9 2erg .nd !r. ) ,+ael ;22ers ann A:.l.B

(kV)-Leitung zwischen Conneforde (Landkreis Ammerland) und Merzen (Samtgemein­de Neuenkirch­en, Landkreis Osnabrück). Die drei im Raumordnun­gsverfahre­n geprüften Varianten sind nach Auffassung der kommunalen Vertreter unzureiche­nd, weil sie zum einen eine Trasse nahe der Autobahn 1 frühzeitig weitgehend unberücksi­chtigt lassen und zum anderen eine umweltvert­räglichere Erdverkabe­lung in viel zu geringem

Umfang vorgesehen sei. Die Bürgermeis­ter kritisiere­n auch die willkürlic­he Festlegung des Anfang- und Endpunktes der geplanten Trasse, die offensicht­lich nicht mehr zur Debatte stünden. Sie müssten jedoch ebenfalls Teil des Raumordnun­gsverfahre­ns sein. Aufgrund neuer technische­r Möglichkei­ten seien überdies auch Trassenbre­iten von deutlich weniger als 40 Meter zu prüfen.

Es gehe bei ihren Einwänden andesent ,kl.ngB t

nicht um das Sankt-Florians-Prinzip, etwa die Stromtrass­e in ihren Verwaltung­sgebieten zu verhindern, beteuern die Bürgermeis­ter. Vielmehr gehe es darum, größtmögli­che Transparen­z und Offenheit bei den Planungen sicherzust­ellen, um auch eine größtmögli­che Akzeptanz in der Bevölkerun­g zu erreichen.

Denn da hat sich schon in vielen Bereichen .iderstand geregt: 3000 bis 4000 Eingaben, schätzt die Planungsbe- hörde, sind inzwischen eingegange­n. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Es wird auch damit gerechnet, dass es auch vonseiten der Landwirtsc­haft noch zu .idersprüch­en kommen wird.

Dabei ist nicht nur die Notwendigk­eit der Stromtrass­e unstrittig. Auch die Zeit dränge, betonte der beim Landesamt für das Verfahren zuständige Bernhard Heidrich. Allein im Jahr 2016 sei wegen der fehlenden Leitung in erhebliche­m Maße umweltvert­räglich erzeugter Strom praktisch unverteilt „versandet“. Das sei unakzeptab­el.

.esentlich Streit bei der Realisieru­ng der Stromtrass­e ist neben der Trassenfüh­rung auch die Erdverkabe­lung. Sie ist im Schnitt etwa sechsmal so teuer wie eine Freileitun­g. Die Netzbetrei­ber Tennet TSO GmbH und Amprion GmbH haben bei ihren Plänen deshalb nur in wenigen Ausnahmen die Erdverkabe­lung an sogenannte­n Engstellen vorgesehen etwa dann, wenn die Trasse in unmittelba­rer Nähe zu .ohnbebauun­g verläuft oder Gründe des Naturschut­zes gegen eine Freileitun­g sprechen.

Außerdem argumentie­ren die Netzbetrei­ber mit fehlenden Erfahrunge­n bei der Erdverkabe­lung solcher Starkstrom­leitungen, die zu einer spürbaren Erwärmung des Erdreiches führten.

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