Tourismus: Wer bedient die Gäste?
HAMBURG/OLDENBURG/EMDEN/ DPA – Norddeutschlands Tourismusbranche leidet zunehmend unter dem Mangel an Fachkräften. Immer mehr touristische Unternehmen könnten offenen Stellen nicht besetzen, teilte die Arbeitsgemeinschaft norddeutscher Industrieund Handelskammern (einschließlich Oldenburg und Emden) am Donnerstag nach einer Konjunkturumfrage in den fünf norddeutschen Bundesländern zur Lage im zweiten Halbjahr mit. Über 50 Prozent der befragten Betriebe gaben an, sie könnten derzeit offene Stellen längerfristig nicht besetzen.
Sollte sich die Lage nicht ändern, gingen viele Firmen von einer Einschränkung des touristischen Angebotes aus. Wer soll noch die Gäste bedienen? Die Auswirkungen bekämen vor allem die vorhandenen Belegschaften durch eine steigende Belastung zu spüren.
Die konjunkturelle Stimmungslage im Gastgewerbe, zu dem Beherbergungs- und Gaststättenbetriebe zählen, ist den Angaben zufolge leicht gesunken. Trotzdem werde ein guter Indexwert des Klimas von 127 Punkten erreicht.
Weiterhin positiv entwickle sich das Geschäft mit Urlaubsreisen, was der Wert bei Reisebüros, Reiseveranstaltern und Omnibusunternehmen deutlich zeige. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex spiegelt die aktuelle Stimmung der Branchen zwischen 0 und 200 Punkten wider. Soll im Frühjahr 2018 von der Papenburger Meyer Werft abgeliefert werden: die „Norwegian Bliss“ PAPENBURG – Neue Aufträge, neue Techniken: Die Papenburger Meyer Werft hat ein positives Fazit zum jetzt endenden Jahr 2017 gezogen. „Während die Krise in der maritimen Industrie weltweit anhält, konnten die Meyer Werft und die Neptun Werft mit neuen Kreuzfahrt-Aufträgen im Jahr 2017 ihr gutes Auftragsbuch weiter ausbauen“, teilte der emsländische Schiffbauer am Donnerstag mit.
Aufträge für 20 Kreuzfahrtriesen stehen nach Angaben eines Meyer-Sprechers zurzeit in den Orderbüchern, davon sollen zwölf am Stammsitz in Papenburg entstehen, die übrigen im finnischen Turku. „Die Beschäftigung ist bis 2023 langfristig gesichert“, teilte die Werft, die allein in Papenburg 3400 Mitarbeiter
beschäftigt, weiter mit. Nahezu alle großen Kreuzfahrtreedereien gehörten derzeit zum Kundenkreis.
In diesem Jahr kamen zwei neue Aufträge hinzu – zum einen die Bestätigung des Baus der „Spirit of Adventure“, einem zweiten Schiff für die britische Reederei Saga Cruises, und zum anderen ein
Auftrag für ein drittes Schiff für die US-Reederei Disney Cruises. Zudem erhielt das Schwesterunternehmen, die Neptun-Werft in RostockWarnemünde einen Auftrag über sechs Flusskreuzfahrtschiffe für die Reederei Viking River Cruises (Schweiz).
Zwei Kreuzfahrtriesen lieferte die Papenburger Meyer
Werft in diesem Jahr ab: im Frühjahr die „Norwegian Joy“(an die US-Reederei Norwegian Cruise Line) und im Herbst die „World Dream“(an die asiatische Reederei Dream Cruises). Meyer Turku stellte derweil mit „Mein Schiff 6“den dritten Neubau für TUI Cruises fertig. Zudem lieferte Neptun zwei Flusskreuzfahrtschiffe für Viking ab.
Auch 2018 sollen in Papenburg wieder zwei Kreuzfahrtriesen ausgedockt und überführt werden. Im Frühjahr 2018 soll die „Norwegian Bliss“für Norwegian Cruise Line abgeliefert werden und im Herbst die „AIDAnova“für die US-amerikanische Carnival Corporation. Bei diesem Schiff betritt Meyer Neuland: Denn es ist das erste Kreuzfahrtschiff, das mit umweltfreundlicherem Flüssigerdgas (LNG) angetrieben wird.