Brandschäden noch immer nicht geklärt
Ein Jahr nach dem Feuer bei Plömacher in Metjendorf sind die Ruinen immer noch Ruinen
Majestätischer Vogel: Der Seeadler
fischreicher Seen- und Flusslandschaften. Auch in der Wesermarsch und in Friesland ist er nach mehr als 150 Jahren als Brutvogel zurückgekehrt. Mit bis zu 2,50 Metern Flügelspannweite ist er der größte europäische Adler und Werbeträger für den Schutz der Greifvögel.
Jahrhundertelange Verfolgung durch Falle, Flinte und Gift brachten den Seeadler auch in Deutschland an den Rand der Ausrottung. Heute leben nach Angaben des Nabu wieder rund 700 Paare in der Bundesrepublik und etwa 50 Paare in Niedersachsen: „Ein Erfolg konsequenten Greifvogel- und Artenschutzes“, heißt es.
2013 hat ein Paar, nach einigen Ansiedlungsversuchen, erfolgreich im Landkreis Wesermarsch ein ideales Revier gefunden, sich fortgepflanzt und bis heute insgesamt elf Jungvögel großgezogen. 2017 gab es ebenfalls nach zwei Neuansiedlungen Seeadlernachwuchs in der Wesermarsch und in Friesland.
„Dank der örtlichen Jäger, Landwirte, Teichbesitzer, Anwohner, ehrenamtlichen Betreuer und Umweltstiftungen, hat sich der Seeadler auch hier in der Region zum Erfolgsmodell gemausert“, teilte der Nabu mit. Es bestehe nach Ansicht der Seeadlerschützer die berechtigte Hoffnung, dass sich dies künftig in weiteren Landkreisen des Oldenburger Landes, so auch im Ammerland, fortsetzt. Hier brach das Feuer vor einem Jahr aus: Anja und Peter Plömacher vor der betroffenen Lagerhalle. Bislang wurde auf dem Firmengelände weder abge5 rissen noch saniert.
„Versicherungsfragen sind immer noch nicht geklärt“, sagen Anja und Peter Plömacher. Seit einem Jahr ist ihr Privathaus auch Büro für drei Mitarbeiter. Die vom Feuer geschädigten Gebäude stehen immer noch unverändert da.
METJENDORF – Die Brandschäden sind immer noch deutlich sichtbar. Ein Jahr nach dem großen Silvesterbrand auf dem Gelände des Entsorgungsbetriebs Plömacher in Metjendorf stehen das geschädigte Bürogebäude und die angrenzende, ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogene Halle, in der früher Metalle und Ersatzteile gelagert worden waren, immer noch unverändert da. In der einstigen Betriebsküche läuft das Wasser durch die Decke, in der Lagerhalle wurde zwar aufgeräumt, die Decke ist jedoch abgestützt, die Wände sind vom Brandrauch geschwärzt. Die Frage, ob all das abgerissen werden muss oder aber saniert werden soll, ist
bislang nach Angaben der Firmenleitung noch immer offen.
„Versicherungsfragen sind immer noch nicht geklärt“, berichten am Donnerstag Anja und Peter Plömacher. Beide sind mit den Ergebnissen des Gutachters für die Gebäude nicht zufrieden. Und ein weiterer Gutachter, der den Wert des Inventars ermitteln soll, hat seine Arbeit noch gar nicht aufgenommen, berichtet das Ehepaar.
Da das Bürogebäude nicht nutzbar ist, arbeiten drei Mitarbeiter seit einem Jahr im Privathaus der Plömachers. „Wenn wir aus dem Schlafzimmer kommen, begegnen wir unseren Kollegen“, erklärt Anja Plömacher die Situation. Zimmer des Hauses sind nun Büroräume, ausgestattet mit Schreibtisch und Computer: Privatleben reduziert sich da auf ein Minimum. „Aber es geht derzeit eben nicht anders“, sagt Anja Plömacher.
Um 0.27 Uhr war am frühen Neujahrsmorgen vor einem Jahr der Brand gemeldet worden. Hinter der oben genannten Halle war Kunststoff in Brand geraten, die Polizei ging davon aus, dass eine Silvesterrakete das Feuer verursacht hatte – und sprach
von „fahrlässiger Brandstiftung“. Damit schloss sie sowohl einen technischen Defekt als auch vorsätzliche Brandstiftung aus.
Als Schadenshöhe wurde damals ein Betrag in sechsstelliger Höhe geschätzt. „Die genaue Summe kann bislang immer noch nicht beziffert werden“, macht Anja Plömacher deutlich, dass es wohl noch dauern wird, bis Klarheit über das weitere Vorgehen herrscht.
Der Brand, der Aufbau des weiteren Standorts des Entsorgers in Hude, das Verlagern der firmeneigenen Werkstatt ebenfalls nach Hude: All das kam mit dem Brand zusammen, macht Anja Plömacher deutlich, dass ein hartes Jahr hinter Firmenleitung und den mittlerweile 40 Mitarbeitern liegt.
Aber: Niemand habe entlassen werden müssen, freut sich Anja Plömacher. Die Firmenunterlagen – Anja Plömacher spricht von hunderten Ordnern – liegen immer noch in den Räumen eines angrenzenden mit beginnt Jahr danach Ein Jahr am 2. die titelte noch So immer Großfeuer: Brandschäden sind die
Brandsanierers. „Die müssen wir jetzt wieder herüberholen“, sagt die Chefin: „Ich muss Etliches nachsehen.“Auch heute noch lagern Kunststoffe und Metalle, Holz und Papier und andere brennbare Stoffe auf dem Gelände des Unternehmens im Freien. „Das geht auch gar nicht anders“, sagt Anja Plömacher: „So große Hallen, die alles aufnehmen, könnten wir gar nicht bauen.“
Jede Menge Papier, das derzeit auch dort wieder lagert, wo der Brand vor einem 2017. Januar sichtbar.
Jahr ausgebrochen war, soll noch vor Silvester allerdings nach Hude gebracht werden“, berichten die Plömachers. Und in der kommenden Silvesternacht werden sie nach den Ereignissen des Vorjahres ein ganz besonderes Auge auf das Firmengelände haben.
Gut die Hälfte des Unternehmens ist längst nach Hude ausgelagert, sagen die Plömachers. Dennoch: Am Standort Metjendorf wollen sie auch weiterhin festhalten. Peter Plömacher: „Wir sind seit 37 Jahren hier: Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern“, kündigt er an.