Merkel zaudert und bleibt skeptisch
DAS TH MA: D UTSCH-FRANZÖSISCH B ZI HUNG
;RAGE: Herr Grosser, E ropa scha t a f Berl artet a f e e er s l
e tschla e ef hrl ch st e H epart e f r e E ! GROSSER: Es ist katastroN phal. Womöglich hat man Frankreichs Präsident EmN manuel Macron den KarlsN preis auch verliehen, um ihn darüber hinN wegzutrösten, dass er keinen deutschen Partner hat. Macron kann Europa nicht vorwärts bringen und seine ReformN pläne nicht umsetN zen, solange es keine neue deutsche ReN gierung gibt. Mit einer Großen Koalition und einer Regierung von Union und SPD würde es gehen. Mit der FDP und einem JaN maikaNBündnis wäre es schwierig geworden für Europa und Macron. Jetzt läuft in Berlin alles auf eine Große Koalition zu, die nicht mehr wirklich groß ist und von zwei Wahlverlierern geN bildet wird. Die Große KoaliN tion stärkt die extremen RänN der links und rechts. Es war eine ausgezeichnete Idee der SPD, dass sie nach der BunN destagswahl zunächst die Rolle der OppositionsführeN rin im Parlament übernehN men wollte. Das war hervorN ragend. Leider hat es nicht geklappt. ;RAGE: re E ropa "et#t cht e er#e e es $r% &e t f r e '( e (arte as s, e e che och f r e e Gro)e *oal t o # stelle ! GROSSER: Ja, das wäre ein möglicher Weg und ein offiN zieller plausibler Grund. Auch wenn es nicht ganz ehrlich wäre. Einige SPDN Spitzenpolitiker wären doch sehr froh, auch weiterhin MiN nister bleiben zu können. ;RAGE: '( %+hef ,art 'ch l# ll e -ere te 'taate .o E ropa s /0/12 GROSSER: Daran glaubt nieN mand. Das ist eine Utopie. Aber SPDNChef Schulz geht auf Macron zu. Kanzlerin AnN gela Merkel dagegen zaudert und bleibt zurückhaltend skeptisch. Deutschland und die Bundesregierung sollten endlich erkennen, wenn sie mehr Europa wollen, müsN sen sie finanziell solidariN scher sein und diejenigen stärker unterstützen, die weN niger reich sind. Das wird in Deutschland aber noch immer nicht akN zeptiert, ist nicht mehrheitsfähig. ;RAGE: e ro) st
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a es fra #5s sche (r s e te ! GROSSER: Natürlich ist man im Élysée nicht über dieses Zaudern begeistert. Aber Macron ist Realist. Er hat sicher nicht erwartet, dass die Kanzlerin einem geN meinsamen europäischen Haushalt und einem geN meinsamen Finanzminister für die EuroNZone zustimmt. Das würde für Deutschland kostspielig. ;RAGE: ,ehr Gel a s Berl f r e E 6 st as e pro a% tes e#ept, & E ropa # st r4e ! GROSSER: Ja, das wäre ein wichtiger Schritt. Die MögN lichkeiten Deutschlands sind deutlich größer als die andeN rer EUNStaaten. Wir brauN chen ein föderatives Modell nach dem Vorbild der BunN desrepublik, wo den schwaN chen Ländern von den starN ken geholfen wird. Wir benöN tigen einen europäischen FiN nanzausgleich. ;RAGE: 7ra 4re chs (r s % e t ,acro for ert e e r le e e 8e r E ropas, ll e E .o Gr a f er e er e soll% te ese a ssehe ! GROSSER: Das würde viel Geld kosten. Die BundesreN publik hat dieses Geld und schwarze Zahlen. Das wäre in Deutschland aber nur schwer durchsetzbar und würde die AfD weiter stärN ken.
Alfred Grosser (92) ist ein deutschfranzösischer Publizist, Politikwissenschaftler und Soziologe.