Berlin kneift
Der Geist des Widerstandes im Iran lebt. Was es bedeutet, um der Freiheit willen einem bis an die Zähne bewaffneten Regime entgegenzutreten, kann nur ermessen, wer jemals ähnliches erlebt hat. Die Bundesregierung ist dazu offenkundig nicht in der Lage.
Anders ist die bizarre Reaktion aus Berlin nicht zu erklären. Da ermahnt doch tatsächlich das offizielle Deutschland die Demonstranten, bitte friedlich zu bleiben. Eingedenk der eigenen Geschichte, eingedenk der Demonstrationen, die einst dem Kommunismus in der DDR zu Fall brachten, ist das jämmerlich. Die einzig richtige Reaktion wäre offene Unterstützung derjenigen, die gegen die Mullahs auf die Straße gehen, die Einbestellung des iranischen Botschafters das Mindeste.
Berlin aber kneift. Die Merkel-Regierung hat sich nämlich in den vergangenen Jahren aus rein wirtschaftlichen Interessen freiwillig zum Fürsprecher der islamischen Diktatur gemacht. Wir erinnern uns: Flugzeugladungen deutscher Politiker standen da zeitweise in Teheran zur Geschäftsanbahnung auf der Schwelle. Nun mag man von Donald Trump halten, was man will. Was er zu den Protesten im Iran zu sagen hat, ist jedoch völlig korrekt. Die tapferen Iraner haben die Freiheit verdient – und die Welt wäre ohne das Terrorregime in Teheran ein besserer Ort.
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