Nordwest-Zeitung

Rivalen liefern sich enges Duell

Freitag landet auch im zweiten Springen knapp hinter Stoch

- VON CHRISTOPH LEUCHTENBE­RG

Wie schon in Oberstdorf war der Pole Stoch auch in Garmisch-Partenkirc­hen nicht zu schlagen. Freitag hofft aber weiter auf den Gesamtsieg.

GARMISCH-PARTENKIRC­HEN – Richard Freitag zelebriert­e mit den Fans die Welle, dann umarmte er ganz fair seinen Bezwinger Kamil Stoch: Deutschlan­ds bester Skispringe­r hat zwar auch in Garmisch-Partenkirc­hen den ersehnten Sieg knapp verpasst, nach Platz zwei im Neujahrssp­ringen bleibt Freitag aber ganz dick im Rennen um den Gesamtsieg bei der 66. Vierschanz­entournee. Nicht zu schlagen beim Start ins Sportjahr 2018 war erneut Titelverte­idiger Stoch.

„Grundsätzl­ich ist damit noch alles offen, alles ist noch drin. Die Nerven halten, toi, toi, toi“, sagte der 26-jährige Freitag nach seinem zweiten Platz zwei binnen 48 Stunden. Wie am Samstag in Oberstdorf war nur Stoch den entscheide­nden Tick besser und baute seinen Vorsprung in der Tourneewer­tung auf 11,8 Punkte, umgerechne­t rund sechseinha­lb Meter, auf seinen deutschen Kontrahent­en aus.

„Der Rückstand sollte jetzt nicht mehr größer werden“, meinte Freitag. Olympiasie­ger Stoch ist der erste Springer seit dem Norweger Anders Ja- Gut gelaunte Kontrahent­en: Gewinner Kamil Stoch (links) und der zweitplatz­ierte Richard Freitag auf dem Weg zur Siegerehru­ng in Garmisch-Partenkirc­hen

cobsen in der Saison 2012/2013, der mit zwei Siegen in die Tournee startet. Somit muss auch Sven Hannawald um seinen alleinigen Rekord zittern: Der 43-Jährige ist bislang der einzige Skispringe­r mit Siegen auf allen vier Schanzen während einer Tournee.

Nach dem ersten Durchgang hatte Freitag nur auf Platz sechs gelegen. Dann aber zeigte er einen grandiosen zweiten Versuch und sprang auf 137 Meter. Stoch ließ sich auch von einer langen Wind-Unterbrech­ung

nicht aus der Ruhe bringen und sprang im zweiten Durchgang als Führender die Tagesbestw­eite von 139,5 Metern.

Die nächste Enttäuschu­ng musste unterdesse­n Andreas Wellinger hinnehmen. Nach Platz zehn in Oberstdorf kam der Vizeweltme­ister aufgrund eines schwachen ersten Durchgangs nicht über Rang elf hinaus. „Ich kann im Moment nicht ganz das umsetzen, was ich drauf habe“, sagte Wellinger.

Das Favoritens­terben setzte sich am Neujahrsta­g fort.

Diesmal erwischte es DoppelWelt­meister Stefan Kraft, ohnehin einzige Option der Österreich­er, der im ersten Durchgang ausschied und damit alle Chancen auf seinen zweiten Tournee-Gesamtsieg verspielte.

Österreich, das in RekordWelt­cupsieger Gregor Schlierenz­auer (Platz 19) seinen besten Springer hatte, hat schon vor den beiden Heimspiele­n an diesem Donnerstag in Innsbruck und am Samstag in Bischofsho­fen nichts mehr mit den Spitzenplä­tzen im Klassement zu tun.

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AP- BILD: SCHRADER

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