Handwerk kritisiert )olkswagen-Chef
Subventionen für Diesel umstritten – Betriebe sehen Problem durch Fahrverbote
VW-Chef Müller war vorgeprescht: Steuererleichterungen sollten umgeschichtet werden.
BERLIN – Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat Forderungen von VW-Chef Matthias Müller nach Auslaufen der Dieselsubventionen als kundenfeindlich kritisiert. „Uns wurden diese Fahrzeuge auch mit dem Argument verkauft, dass der Diesel weniger verbraucht und der Kraftstoff günstiger ist. Wenn Hunderttausende daraufhin ein entsprechendes Fahrzeug gekauft haben, und dann der größte Hersteller für die Abschaffung der Dieselsubvention plädiert, dann ist das erstaunlich kundenfeindlich“, sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH/Berlin) dem „Tagesspiegel“.
Um Fahrverbote zu vermeiden, seien Nachrüstungen erforderlich. „Mit SoftwareUpdates ist es nicht getan, wir brauchen entsprechende Katalysatoren und den flächendeckenden Einsatz von Harnstofftechnik.“Dies sei Aufgabe der Hersteller.
Wenn es „ganz dicke kommt“, dürften künftig auch Handwerker bei bestimmten Wetterlagen nicht in bestimmte Städte fahren: „Dann können sie die Städte nicht mehr versorgen.“Im Handwerk stehe man für Fehler und Mängel gerade und bringe das in Ordnung. „Nichts anderes erwarten wir von den Autoherstellern“, sagte Wollseifer.
Müller hatte die Steuervorteile für Dieselsprit in Zweifel gezogen. Seine Kernbotschaft: „Wenn der Umstieg auf umweltschonende E-Autos gelingen soll, kann der Verbrennungsmotor Diesel nicht auf alle Zeiten weiter wie bisher subventioniert werden.“
Konkret schlug Müller eine schrittweise Umschichtung der Steuererleichterungen vor. „Das Geld könnte sinnvoller in die Förderung umweltschonender Antriebstechniken investiert werden. „Abstriche bei den Dieselsubventionen, dafür Anreize für Elektroautos, wären das richtige Signal. Das würden wir aushalten, ohne gleich Existenzängste haben zu müssen.“