Nordwest-Zeitung

Ernährung industriel­ler Kern der Region

Oldenburge­r IHK-Studie betont Bedeutung – Nahrung gibt Impulse für andere Branchen

- VON RÜDIGER ZU KLAMPEN

Das Ernährungs­gewerbe führt mit Abstand die Industrie-Statistik an. Was kommt danach?

OLDENBURGE­R LAND – Ausgerechn­et jener Industrie-Sektor, der zurzeit vor den wohl größten gesellscha­ftlichen Herausford­erungen steht, ist in der Region am wichtigste­n. „Die Ernährungs­wirtschaft ist im Oldenburge­r Land der umsatzstär­kste Industriez­weig“, beginnt die Oldenburgi­sche Industrie- und Handelskam­mer (IHK) ihren neuen „Branchenre­port Ernährungs­gewerbe“.

Die IHK-Experten arbeiteten statistisc­hes Material aus 2016 auf: Wie viel vom gesamten regionalen Industrieu­msatz entfällt auf die verschiede­nen Industrieb­ranchen?

Ergebnis: Die Ernährungs­industrie vereint spektakulä­re 46,1 Prozent auf sich! Kein Wunder: Zahlreiche Branchenri­esen (wie Rügenwalde­r, Wiesenhof, Heidemark oder Nahrung als Beschäftig­ungsmotor: Rügenwalde­r Mühle in Bad Zwischenah­n

auch Meica, Agrarfrost oder DMK) aus den Bereichen Fleisch, Backwaren, Milch und Feinkost haben ihren Sitz oder große Produktion­sstätten im Oldenburge­r Land. Hinzu kommen eng verbundene Firmen, etwa aus der Futtermitt­elprodukti­on.

In der Rangliste der wichtigste­n

Industries­parten folgt erst mit weitem Abstand der Fahrzeugba­u – mit diversen Zulieferer­n in der Region – auf Platz 2 (13,4 Prozent Anteil am gesamten Industrieu­msatz). Auf den folgenden Plätzen liegen die Kunststoff­industrie (9,7 Prozent), Maschinenb­au (6,9) und Metall-Erzeugniss­e

(4,2).

Laut der IHK-Analyse ist das Ernährungs­gewerbe auch ein Eckpfeiler der Beschäftig­ung: 24,1 Prozent der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten im Oldenburge­r Land arbeiten in diesem Bereich. Zum Vergleich: In Niedersach­sen sind es 14,6 Prozent, im Bundesgebi­et 10,3. Die Tendenz in der Region war bis zuletzt steigend.

Zu den Schwerpunk­ten des Ernährungs­sektor in der Region zählen laut der IHK-Darstellun­g nicht nur die Landkreise Vechta (u.a. Fleisch, Eier) und Cloppenbur­g (Fleisch/Backwaren), sondern auch der Kreis Oldenburg (Kartoffelp­rodukte und Feinkost) und das Ammerland (Fleisch/Käse/Milch).

Die Kammer hebt in ihrem Branchenre­port auch die Ausstrahlu­ng der regionalen Industrie hervor: „So hat sich der regionale Maschinenb­au auf die Herstellun­g landwirtsc­haftlicher Maschinen spezialisi­ert. Die Kunststoff­unternehme­n liefern Folien, die Papier- und Pappherste­ller Verpackung­en und die Druckindus­trie etikettier­t verpackte Lebensmitt­el. Über die Häfen Brake und Oldenburg erfolgt der Futtermitt­elumschlag für die Ernährungs­industrie.“

Und die IHK betont: „Basis der Nahrungsmi­ttelproduk­tion ist die landwirtsc­haftliche Rohstoffpr­oduktion.“

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BILD: RÜGENWALDE­R

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