Ernährung industrieller Kern der Region
Oldenburger IHK-Studie betont Bedeutung – Nahrung gibt Impulse für andere Branchen
Das Ernährungsgewerbe führt mit Abstand die Industrie-Statistik an. Was kommt danach?
OLDENBURGER LAND – Ausgerechnet jener Industrie-Sektor, der zurzeit vor den wohl größten gesellschaftlichen Herausforderungen steht, ist in der Region am wichtigsten. „Die Ernährungswirtschaft ist im Oldenburger Land der umsatzstärkste Industriezweig“, beginnt die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) ihren neuen „Branchenreport Ernährungsgewerbe“.
Die IHK-Experten arbeiteten statistisches Material aus 2016 auf: Wie viel vom gesamten regionalen Industrieumsatz entfällt auf die verschiedenen Industriebranchen?
Ergebnis: Die Ernährungsindustrie vereint spektakuläre 46,1 Prozent auf sich! Kein Wunder: Zahlreiche Branchenriesen (wie Rügenwalder, Wiesenhof, Heidemark oder Nahrung als Beschäftigungsmotor: Rügenwalder Mühle in Bad Zwischenahn
auch Meica, Agrarfrost oder DMK) aus den Bereichen Fleisch, Backwaren, Milch und Feinkost haben ihren Sitz oder große Produktionsstätten im Oldenburger Land. Hinzu kommen eng verbundene Firmen, etwa aus der Futtermittelproduktion.
In der Rangliste der wichtigsten
Industriesparten folgt erst mit weitem Abstand der Fahrzeugbau – mit diversen Zulieferern in der Region – auf Platz 2 (13,4 Prozent Anteil am gesamten Industrieumsatz). Auf den folgenden Plätzen liegen die Kunststoffindustrie (9,7 Prozent), Maschinenbau (6,9) und Metall-Erzeugnisse
(4,2).
Laut der IHK-Analyse ist das Ernährungsgewerbe auch ein Eckpfeiler der Beschäftigung: 24,1 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Oldenburger Land arbeiten in diesem Bereich. Zum Vergleich: In Niedersachsen sind es 14,6 Prozent, im Bundesgebiet 10,3. Die Tendenz in der Region war bis zuletzt steigend.
Zu den Schwerpunkten des Ernährungssektor in der Region zählen laut der IHK-Darstellung nicht nur die Landkreise Vechta (u.a. Fleisch, Eier) und Cloppenburg (Fleisch/Backwaren), sondern auch der Kreis Oldenburg (Kartoffelprodukte und Feinkost) und das Ammerland (Fleisch/Käse/Milch).
Die Kammer hebt in ihrem Branchenreport auch die Ausstrahlung der regionalen Industrie hervor: „So hat sich der regionale Maschinenbau auf die Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen spezialisiert. Die Kunststoffunternehmen liefern Folien, die Papier- und Papphersteller Verpackungen und die Druckindustrie etikettiert verpackte Lebensmittel. Über die Häfen Brake und Oldenburg erfolgt der Futtermittelumschlag für die Ernährungsindustrie.“
Und die IHK betont: „Basis der Nahrungsmittelproduktion ist die landwirtschaftliche Rohstoffproduktion.“