Viel weniger Selbstanzeigen
Nur noch knapp 1000 in Niedersachsen – Minister lobt härtere Strafe
Die Folgen zeigen sich auch in der Staatskasse: Die Millionenrückzahlungen der Steuerbetrüger sind ebenfalls rückläufig.
BERLIN/HANNOVER – Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerbetrügern mit Schwarzgeldkonten im Ausland geht infolge schärferer Gesetze rapide zurück. Wie eine Umfrage in den 16 Länderfinanzministerien ergab, meldeten sich im vergangenen Jahr beispielsweise in Hessen und dem Saarland gerade einmal halb so viele Kriminelle wie im Vorjahr bei den Behörden.
Nach – teils vorläufigen Zahlen – gab es 2017 aber deutschlandweit immerhin noch mehr als 2000 Selbstanzeigen.
Die Folgen zeigen sich auch in der Staatskasse: Die Millionenrückzahlungen der
Steuerbetrüger sind ebenfalls rückläufig.
Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) sagte: „Das zeigt, dass die ergriffenen Maßnahmen richtig waren und sind; von daher war zu erwarten, dass die Zahl der Selbstanzeigen irgendwann nicht nur wieder rückläufig, sondern wegen der Rückkehr von Bürgern in die Steuerehrlichkeit auch nachhaltig niedriger sein wird.“
Die Zahl der Selbstanzeigen und ihr Rückgang sind in den Ländern ganz unterschiedlich, wobei manche Länder nur solche mit Bezug zu Vermögen in der Schweiz zählen, andere etwa auch Luxemburg und Liechtenstein berücksichtigen oder das Ausland insgesamt werten. Niedersachsen wiederum hat bislang gar keine Angaben differenziert nach dem Ort des Vermögens – hat also auch innerdeutsche Fälle in der Statistik – und kommt so auf 986 strafbefreienden Anzeigen nach 1077 im Jahr 2016.