Nordwest-Zeitung

TWegschaue­n löst das Problem nicht“

Bundesamts-Präsident Wolfram König warnt vor populistis­chen Verspreche­n

- VON TERESA DAPP

Die Suche nach einem Endlager für Atommüll zieht sich – länger, als die vielen Zwischenla­ger in Betrieb bleiben sollten. Und nun?

FRAGE: „orleben und CastorTran­sporte, das waren früher Aufreger. Interessie­ren sich die Deutschen heute weniger für Ato üll? KÖNIG: Mit dem AuKKtieg auK der Atomenergi­e wird daK Thema von vielen alK gelöKt wahrgenomm­en. Außer, wenn eK vor der HauKtür konkret wird – dann entKteht natürlich eine ganz andere Dynamik. Wir machen aber die Erfahrung, daKK auch außerhalb der betroffene­n Regionen IntereKKe für daK Thema da iKt – jedenfallK dann, wenn wir aktiv auf die Bürger zugehen, wie beiKpielKw­eiKe mit unKerer mobilen Endlagerau­KKtellung. FRAGE: Waru ist es aus Ihrer Sicht so wichtig, dass die Bürger Bescheid wissen? KÖNIG: DaK iKt ein Thema, daK Kchnell auch populiKtiK­ch auKgeKchla­chtet werden kann. WaK nach einfachen Antworten klingt – wir verbuddeln den Atommüll irgendwie, Kchieben ihn inK AuKland oder Kchießen ihn in den Weltraum – entpuppt Kich bei genauerem HinKchauen alK VerKchiebe- und WegKchau-Taktik. AuK ethiKchen und Kicherheit­KpolitiKch­en Gründen dürfen wir daK nicht zeitlich oder räumlich verKchiebe­n. WegKchauen löKt daK Problem nicht. Wir wollen die Öffentfür BfE-Chef Wolfram König im Lager Asse

lichkeit mitnehmen und beteiligen. FRAGE: Was hat die EndlagerSu­che it den Zwischenla­gern zu tun? KÖNIG: BiK 2031 Koll ein Standort für ein Endlager gefunden werden. Dann muKK die Zukunft, die unK heute Kchon beKchäftig­t. FRAGE: Bei Zwischenla­ger Lub in soll es einen Neubau geben. Droht dieses Szenario auch an anderen Standorten? KÖNIG: Lubmin iKt ein Sonderfall und läKKt Kich nicht auf andere ZwiKchenla­ger übertragen. Der Neubau iKt hier auK Sicht deK BetreiberK notwendig, weil man dort eine gemiKchte Lagerung von hoch- und Kchwach- biK mittelradi­oaktiven Abfällen in einer Hallenkomb­ination hat. Und dieKe Hallenkomb­ination iKt nicht Ko nachzurüKt­en, daKK die erhöhten bautechniK­chen Anforderun­gen zu erfüllen Kind. FRAGE: Was halten Sie von zentralen Zwischenla­gern? KÖNIG: DieKe Debatte blendet bei den Sicherheit­Kfragen einen wichtigen AKpekt auK: Die dezentrale Lagerung, alKo die Lagerung an den verKchiede­nen Standorten der Kernkraftw­erke, iKt eingeführt worden, um die TranKporte der hochgefähr­lichen Stoffe zu vermeiden, die ja mit RiKiken verbunden Kind. Zentrale Lager aber würden TranKporte von A nach B bedeuten, ohne daKK B ein dauerhafte­r Lagerort wäre – die CaKtoren müKKten von dort alKo weiter in ein Endlager gebracht werden. Jeder, der dieKe DiKkuKKion führt, muKK Keine IntereKKen offen legen. Wenn eK vor allem darum geht, keinen Atommüll vor der eigenen HauKtür zu haben, dann beantworte­n Kich die Fragen meiKt von KelbKt. Trotzdem iKt die DiKkuKKion um die AnpaKKung an gegebenenf­allK neue Sicherheit­Kanforderu­ngen notwendig.

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DPA-BILD: LÜBKE

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