Altstars reißen Fans in Oldenburg mit
Werders Ex-Profis gewinnen Turnier und bieten Zuschauern allerbeste Unterhaltung
5608 Zuschauer sorgten für tolle Stimmung in der großen Arena. Ein besonderer Fan übergab Ailton einen Pokal.
OLDENBURG – Was den ganzen Charme des Hallenfußballturniers der Traditionsmannschaften in Oldenburg ausmacht, zeigte sich in einer der vielen herzlichen Szenen abseits des Feldes. Da stand der geistig behinderte Andreas Saralidis, ein wenig aufgeregt, mit seinem Pokal fest in den Händen. Und dann kam ein strahlender Ailton auf ihn zu, nahm den 50-jährigen Braker in den Arm, lachte und scherzte mit ihm.
„Erster Sieger“stand auf jenem Pokal eingraviert, den Saralidis hatte anfertigen lassen und seinem Fußball-Helden im Trikot von Werder Bremen übergab. Gemeinsam mit dem Team von Turnierveranstalter Dieter Burdenski hatte die Ð das Treffen organisiert, Saralidis’ Freund Michael Rockel hatte es initiiert. „Er macht das seit vielen Jahren. Claudio Pizarro oder Alexander Nouri haben auch schon Pokale bekommen“, erzählte Rockel.
Ailton (44), der den 5608 Fans in der großen EWE-Arena beim klaren Turniersieg der Bremer ohnehin wieder die große Show geboten hatte, zeigte sich gewohnt offen. Pokalübergabe: der Braker Andreas Saralidis mit Ailton
„Toll, ich freue mich. Mein erster Pokal im neuen Jahr“, sagte der Kugelblitz: „Hoffentlich kommen noch mehr.“
Es kamen mehr. Zum einen der für den Turniersieg nach einem 6:1 im Finale gegen den 1. FC Köln. Zum anderen der für den besten Torschützen (12 Tore).
Vor allem Werder Bremen nutzte den Cup der Öffentlichen Oldenburg erneut, um Prominente Siegerelf: Die Bremer Traditionsmannschaft gewann alle vier Turnierspiele deutlich und präsentierte ihren Fans beste Unterhaltung.
seinen Anhängern viele ExStars aus den alten, besseren Zeiten zu präsentieren. Die Kölner, die Gladbacher, die starken Drittplatzierten vom VfB Oldenburg – sie alle waren dabei, im Mittelpunkt aber standen die Grün-Weißen.
Miroslav Klose (39), erster amtierender Weltmeister bei dem Turnier, wurde für jede Aktion und bei jedem Tor ausgiebig gefeiert. „Es ist superschön hier. Fantastische Halle, tolle Fans“, schwärmte der WM-Rekordtorschütze von Oldenburg. Erstmals spielte er für die Bremer Traditionself, sein Kommen war der größte Coup von Veranstalter Burdenski. „Als Profi durfte ich ja keine Hallenturniere spielen, da war es zu riskant. Es macht
richtig Spaß“, erzählte Klose.
Während der Stürmer (4 Tore) sich gewohnt zurückhaltend präsentierte, drehte ein anderer auf der großen Bühne richtig auf: Tim Wiese. Der Torwart warf sich in jeden Schuss, spielte gestenreich mit dem Publikum, das ihn ständig mit Sprechchören feierte. Wiese ist längst eine Marke geworden, zeigte aber, dass er trotz aller Extrovertiertheit weiß, worum es bei so einem Turnier geht. Wiese schüttelte Hände, machte Fotos, lachte, ließ Sprüche los. „Tolles Publikum hier, Danke Oldenburg“, sagte der 36-Jährige nach der Siegerehrung und nachdem er gemeinsam mit den Zuschauern die „Humba“angestimmt hatte.
390 000 Leute schalteten in der Spitze im TV auf Sport 1 ein und sahen, wie Klose, Ailton, Wiese, Viktor Skripnik (48) und Ivan Klasnic (37, als Co-Trainer) alte Zeiten aufleben ließen. Die Messlatte, die Burdenski am Freitagabend gesetzt hat, liegt für das kommende Jahr extrem hoch – er wird sie aber erneut übertreffen wollen. Einer wird dann wohl wieder dabei sein. „Ist halt langweilig ohne Ailton“, sagte er über sich selbst.