Geheimnisse eines Schriftstellers
Klaus Modick liest am 13. März in Ð-Reihe „Begegnungen“
Der Oldenburger Bestsellerautor (66) hat einen neuen Roman geschrieben. „Keyserlings Geheimnis“kommt im März heraus. Heute startet der Vorverkauf für die Oldenburger Lesung.
OLDENBURG – Längst gehört er zu den wichtigsten deutschen Autoren, hochgelobt und für sein Werk mehrfach ausgezeichnet, legte er zuletzt mit „Sunset“, „Klack“und dem im Frühjahr 2015 erschienenen Bestseller „Konzert ohne Dichter“wichtige Bücher vor. Nun liest Klaus Modick in seiner Heimatstadt Oldenburg am 13. März um 20 Uhr im Kulturzentrum PFL (Peterstraße 3) aus seinem neuen Roman.
Er stellt in der Ð-Reihe „Begegnungen“sein Buch „Keyserlings Geheimnis“vor, das im März auf den Markt kommt (Verlag Kiepenheuer & Witsch, 238 Seiten, 20 Euro). Das Buch ist – nach dem Leben des Jugendstilkünstlers Heinrich Vogeler, das in „Konzert ohne Dichter“im Zentrum stand – ein weiterer Künstlerroman.
Karten für die Veranstaltung am 13. März in Oldenburg gibt es ab sofort in allen Ð-Geschäftsstellen. Sie kosten zehn Euro, ermäßigt für Schüler und Studenten nur acht Euro.
Klaus Modick wurde am 3. Mai 1951 in Oldenburg geboren. Er legte dort 1971 sein Abitur ab, studierte Germanistik, Geschichte und Pädagogik in Hamburg und promovierte 1980 mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger zum Dr. phil. Danach arbeitete er eine Zeit lang als Werbetexter.
Seit 1984 ist Modick als freier Schriftsteller und Übersetzer aktiv, seit dem Jahr 2000 wohnt er wieder in seiner Geburtsstadt Oldenburg. Modick wurde unter anderem Gast der Ð-Reihe: der Autor Klaus Modick Buchumschlag des neuen Romans das Stipendium der Villa Massimo in Rom zugesprochen, er bekam den Bettina-von-Arnim-Preis und den hoch angesehenen Nicolas-BornPreis. Zu seinen erfolgreichsten Romanen zählen etwa auch „Der kretische Gast“ oder ren“.
Modick erzählt in „Keyserlings Geheimnis“von einem der rätselhaftesten Schriftsteller der deutschen Literatur: Eduard von Keyserling (1855– 1918) gilt als Außenseiter, adeliger Dandy und als Dichter von europäischem Rang, der bis heute ein wenig im Schatten steht. Berühmt (und gewiss lesenswert) ist seine Prosa, darunter die Romane
„Vierundzwanzig Tü- „Wellen“oder „Die dritte Stiege“.
Modick berichtet in „Keyserlings Geheimnis“von Liebe und Verrat. Er stellt dabei das Jahr 1901 ins Zentrum. Da lädt der Dramatiker Max Halbe Schwabinger Freunde ein, die Sommerfrische gemeinsam am Starnberger See zu verbringen. Wieder spielt, wie im Worpswede-Roman „Konzert ohne Dichter“, ein Gemälde eine Rolle: Keyserling, unter Künstler-Kollegen als diplomatisch beliebt, sitzt dem Maler Lovis Corinth als Modell. Das Porträt wird den von der Syphilis gezeichneten Autor in geradezu faszinierender Hässlichkeit zeigen.
Während ihrer Sitzungen erkundigt sich Corinth nach der Vergangenheit des baltischen Grafen, nach seiner Jugend und Studentenzeit, um die sich Gerüchte um einen gesellschaftlichen Skandal ranken. . .
Man darf gespannt sein auf die Oldenburger Lesung am 13. März. Und natürlich auf Modicks Herangehen an jenen Außenseiter Keyserling, der für seine Melancholie und Ironie berühmt war.