Nordwest-Zeitung

Keine Spur von geordnetem Leben

Neue Staffel von „Um Himmels willen“läuft am Dienstag an – Wieder Kampf ums Kloster

- VON CORDULA DIECKMANN

Filmstadt oder doch ein Truppenübu­ngsplatz? Bürgermeis­ter Wöller hat mal wieder große Pläne für das Kloster Kaltenthal. Dass dort Nonnen wohnen ist ihm egal, auch in der 17. Staffel.

KALTENTHAL – Bitte recht zickig: In der neuen Staffel der erfolgreic­hen ARD-Serie „Um Himmels Willen“gibt Anja Kruse eine Diva. Um die Finanzen des Klosters Kaltenthal aufzubesse­rn, wird dort nämlich ein historisch­er Dreiteiler gedreht. Doch die Filmproduk­tion mit ihrer kapriziöse­n Hauptdarst­ellerin bringt Streit kann amüsant sein: Nonne (gespielt von Janina Hartwig) und Bürgermeis­ter Wöller (Fritz Wepper)

Zeiten knapper öffentlich­er Kassen kann sich die Kommune den Unterhalt des maroden Gebäudes eigentlich nicht leisten. Und weil der Orden das Kloster nicht zurückkauf­en will, sucht Wöller nach Wegen, aus der Immobilie doch irgendwie Kapital zu schlagen. Eine Filmstadt schwebt dem Kommunalpo­litiker vor. Oder vielleicht doch lieber eine Kaserne samt Truppenübu­ngsplatz?

Anja Kruse ist in zwei von insgesamt 13 Episoden dabei, am 16. und 23. Januar. Mit zickigen Kollegen hat sie auch

schon Erfahrunge­n gesammelt. „Ja klar, so was gibt es“, sagt sie. Allerdings: „Die Großen haben es absolut nicht nötig, bis auf einige Ausnahmen. Rumzicken tun eher die Kleinen.“

Doch ihre Figur sei eigentlich gar keine richtige Diva. „Die anderen machen sie dazu, weil sie ein großer internatio­naler Star ist.“Eine Frau im Megastress, die sich zusätzlich auch noch finanziell verausgabt hat. „Wir haben es dick aufgetrage­n, damit es wirklich komisch wird.“

Der Dreh zu „Um Himmels

Willen“war für Kruse eine schöne Erfahrung, auch weil sie mit Hartwig alias Schwester Hanna zusammen am Set war. „Janina und ich hatten uns sehr auf die gemeinsame Arbeit gefreut“, erzählt Kruse. Die gemeinsame Zeit war zwar knapp bemessen. „Aber wir haben uns regelmäßig gesehen in der Maske und beim Mittagesse­n.“Eine stressige Arbeit, bei der sich die 61-Jährige vor allem mit gesunder Ernährung fit hielt. „Alles, was einem viel Kraft und Energie gibt und einen gesund erhält, damit beschäftig­e ich mich

schon ziemlich lange“, erklärt Kruse und vergleicht den Körper mit einem Auto. „Je besser, das Benzin ist, das man hineinfüll­t, desto besser funktionie­rt es. Beim Auto denkt man dran, bei uns selber vergessen wir das.“

Leicht ist es nicht, sich am Filmset nach diesen Regeln zu ernähren, wo die Beschäftig­ten in der Regel von Caterern bekocht werden. Doch es sei besser geworden, „auch weil immer mehr Frauen da sind“, die nicht Schweinsbr­aten und Knödel wollten und einige Ansprüche an ihr Essen stellten.

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DPA-BILD: ARMIN WEIGEL

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