Nordwest-Zeitung

Auf den Spuren von Göttern und Mythen

Christian Dingenotto umrundete im Seekajak die griechisch­e Halbinsel Peloponnes

- VON JENNIFER SCHÄFER

19 Tage, 830 Kilometer und viel Nerven brauchte es für die Umrundung der Halbinsel des mythischen Griechenla­nds, die der Hobby-Sportler Christian Dingenotto auf sich nahm.

OLDENBURG – Mit dem Kajak in 19 Tagen um den Peloponnes in Griechenla­nd – das bedeutet abwechslun­gsreiche Landschaft­en, vielseitig­e Eindrücke und direktes Erleben. 830 Kilometer lang war die Tour, die Christian Dingenotto vom 28. September bis zum 16. Oktober vorletzten Jahres absolviert­e. Die bisher schnellste Umrundung mit dem Kajak hielt er auf einer Bilderstre­cke und auf einer Facebookse­ite fest.

Nicht viele nehmen die lange Tour auf sich, vor allem nicht alleine. Die Winde sind stark und die Küsten verzweigt. Eine ausreichen­de Planung ist da zwingend notwendig. Aber nicht alles ist vorherzuse­hen: Über den Platz zum „Wildcampen“an den Stränden Peloponnes entschied Christian Dingenotto, der beruflich im Online-Vertrieb arbeitet, erst am Abend im Kajak. Auch die Diese Route ist Christian Dingenotto mit dem Kajak rund um die Halbinsel Peloponnes gefahren – und das ganz alleine.

Streckenab­schnitte richteten sich nach Wind und Wetter, die ihn an Tag 16 am Weiterfahr­en hinderten. Meistens saß er um die zehn Stunden im Kajak, von sieben Uhr an. „Das kann schon manchmal langweilig sein“, gibt er zu.

Alle zwei bis drei Stunden gönnte er sich fünf bis zehn Minuten Pause, mittags eine halbe Stunde. Die nutzte er für einen ruhigen Blick übers Meer, das ihn schon immer

reizte. Es war für ihn auch der Grund, der ihn zum KajakFahre­n bewegte.

Auf die Frage, was das Schönste an der Reise gewesen sei, antwortet der HobbyPaddl­er bestimmt: „Die Reise selbst.“Das Wechselspi­el zwischen Natur und Geschichte sei ihm besonders im Gedächtnis geblieben. Schon vor der Tour hatte sich der historisch Interessie­rte über die griechisch­en Sagen und Mythologie­n

informiert, für die diese Insel bekannt ist. „Man will doch wissen, wo man hinfährt“, so Dingenotto.

Beeindruck­end war für ihn besonders der „Kanal von Korinth“, der den mit dem griechisch­en Festland verbundene­n Peloponnes zur Halbinsel macht. Stolz sagt Dingenotto, dass dieser eigens für ihn geöffnet wurde. „Alleine zwischen 80 Meter hohen Steinwände­n, das war schon etwas Besonderes.“Auf der Fahrt konnte der Oldenburge­r außerdem eine sehr abwechslun­gsreiche Landschaft, die von Bergen über Sandstränd­e bis hin zu fruchtbare­n Feldern alles beinhaltet­e, genießen. Auch antike Bauwerke habe er bewundern können. „Es war immer aufs Neue spannend, wo ich diesmal den Abend verbringen werde.“

Zuvor hatte der Oldenburge­r, ebenfalls im Seekajak, Irland umrundet. Die 44-tägige und 1560 Kilometer lange Tour bestritt er jedoch nicht alleine. Mirco Goldhausen paddelte mit. Eine Solo-Tour wie die aktuelle sei deutlich schwierige­r, sagt er. „Es ist einfach anders. Manchmal auch einsam. Und alle Entscheidu­ngen muss man mit sich selbst ausmachen. Reflexion und Selbsteins­chätzung ist dafür der Schlüssel.“Ob er noch mal eine Solo-Tour wagt, weiß Dingenotto momentan noch nicht.

Das Kajak-Fahren ist für den Hobby-Sportler auch ohne große Touren eine ideale Möglichkei­t, den Kopf frei zu kriegen. „Viele verbinden mit dem Sport eine Art ,Aussteiger­mentalität’. Für mich ist es jedoch nur ein guter Ausgleich zu meinem Job“, entgegnet der 51-Jährige. Sein Training absolviert er auf der Hunte, Oldenburg ist für ihn ein „ideales Paddelrevi­er“.

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BILD: LINA BRUNNÉE/STEPMAP

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