Nordwest-Zeitung

„Der Haase muss jetzt den Kanzler machen!“

Büttenrede­n, Tänze und charmante Patzer prägten Galaabend von Blau-Rot Oldenburg

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OLDENBURG/ARH – Da war kein Platz mehr frei: Der Karnevalsv­erein Blau-Rot Oldenburg hatte am Samstag zum Galaabend der Session 2017/18 geladen. Über 160 Narre füllten den Saal des Stadthotel­s in Eversten, ein paar Gäste und Ratsmitgli­eder der Stadt passten aber auch noch hinein.

Nach der traditione­llen Begrüßung der geladenen Vereine übergab Präsident Geert Haase das Wort an Bürgermeis­terin Petra Averbeck, die in ihren Büttenreim­en nicht nur die Alleinstel­lung des kleinen Vereins betonte, sondern auch vergangene Schwierigk­eiten mit der Stadt erwähnte. OB Krogmann ließ sich erwartungs­gemäß entschuldi­gen.

Nach so viel ernsten Worten sorgte ein volles Abendprogr­amm für ausreichen­d Karnevalsg­eist. Vor allem die Tanzauffüh­rungen bekamen viel Applaus, egal ob als Solo oder als Gruppe.

Geklatscht wurde aber nicht nur nach Plan – Mikrofonst­örungen und kleinere Aussetzer seitens des DJs wurden, ganz im Sinne der Narrenzeit, vom Saal wohlwollen­d zur Kenntnis genommen. Oldenburg, Helau! Sie sind schon alte Bekannte beim Oldenburge­r Karneval: Das junge Tanzpaar Tim und Merle.

Die Büttenrede vom Oldenburge­r Bürgertisc­h richtete sich dann noch einmal direkt an Blau-Rot Oldenburg. Nicht mit Spott, sondern vor allem mit Lobpreisun­gen: „Der Haase muss jetzt den Kanzler machen!“, hieß es da, denn mehr Klamauk als die derzeitige Berliner Politiklan­dschaft würde wohl auch Vereinsprä­sident Geert Haase nicht fabriziere­n können – eine schöne Perspektiv­e für den Verein, der sonst oft aus der Defensive heraus feiern muss. Der Karneval darf sich manchmal eben auch selbst zum Narren halten.

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BILD: JANINA RAHN

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