Nicht zeitgemäß
Neue Ideen und Personen haben derzeit Konjunktur. In Frankreich schaffte es Emmanuel Macron an die Spitze des Staates, in Österreich startete Sebastian Kurz mit eigener Liste durch, in den USA wurde sogar Quereinsteiger Donald Trump zum Präsidenten gewählt. All das zeigt: Die Menschen wollen alte politische Verkrustungen aufbrechen, sie sind das altbekannte Partei-Hickhack mehr als leid.
Diesen Fakt sollten sich die Grünen unbedingt zu Herzen nehmen, wenn der Parteitag Ende Januar darüber entscheidet, ob man bei den starren Strukturen für die Besetzung des Parteivorsitzes bleibt. Realo und Linker, Mann/ Frau beziehungsweise Frau/Frau – so musste es bisher immer sein. Doch in diesen herausfordernden Zeiten sind andere Qualitäten gefragt. Zählen muss einzig und allein: Wer ist der oder die Beste für den Spitzenposten? Es darf nicht sein, dass ein geeigneter Kandidat an den Formalitäten scheitert. Gerade jetzt, nachdem die Grünen kurz vor der Ziellinie durch das Scheitern von Jamaika von der Regierungsbank ferngehalten wurden, müssen sie in der Opposition auftrumpfen. Ansonsten drohen sie neben der FDP und der AfD marginalisiert zu werden.
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