SCHUTZ VOR BLÜTEN NUR DURCH GENAUE PRÜFUNG
UES-ZGS Scheine werden oft einzeln in Umlauf gebracht – Rund 5500 Fälle in Niedersachsen
In Niedersachsen kursieren ähnlich viele gefälschte Scheine wie im Vorjahr. Der regionale Einzelhandel rät Kunden zur Vorsicht.
OLDENBURGER LAND – Es sind vor allem 50- und 20-EuroBlüten, die -roduziert werden – auch, weil man sie leichter unterbringen kann. Obwohl sie bei genauerer Prüfung als Falschgeld zu erkennen wären, kommen weiterhin im großen Stil nachgemachte Euro-Scheine in den Verkehr. Laut Landeskriminalamt waren es in Niedersachsen 2017 wieder ähnlich viele Fälle wie im Vorjahr: 2016 wurden landesweit in 5564 Fällen ein oder mehrere gefälschte Banknoten sichergestellt.
Laut LKA machen falsche Fünfziger rund 60 Prozent aller falschen Banknoten aus. Gut 20 Prozent der Blüten haben einen Nennwert von 20 Euro. Auch sind einige falsche Hunderter im Umlauf, wie zuletzt in Wilhelmshaven und im Landkreis Friesland.
Besonders im Weihnachtsgeschäft besteht die Gefahr, auf Blüten hereinzufallen, erklärt Jan König, Hau-tgeschäftsführer des HandelsverInternet
bands Nordwest. „Das ist eine beliebte Zeit für Geldfälscher, weil die Mitarbeiter in den Geschäften kaum Zeit haben, auf das Geld zu achten.“Dennoch zieht er eine -ositive Bilanz: „Die Händler haben uns keine Auffälligkeiten gemeldet“, sagt König.
„Die Händler sind angehalten, ihr Personal gut zu schulen, um Falschgeld direkt zu erkennen“, und nicht erst s-äter in der Kasse. Dafür gebe es eine einfache Faustregel: „Fühlen, gucken, ki--en.“Stellt sich der Schein als falsch heraus, werde üblicherweise direkt die Polizei verständigt. „Denn wir als Handel müssen auch dafür sorgen, dass Kunden sich bei uns sicher sein können.“Idealerweise -rüfen beide Parteien kurz den Schein – oder auch das Kleingeld.
Dass viele Blüten im Einzelhandel erkannt werden, bestätigt auch LKA-S-recher Hans Retter. Andere Fälschungen werden laut LKA von Dienstleistungsunternehmen entdeckt, wenn sie das
Geld ihrer Kunden zählen, bevor sie es zur Bank bringen. Auch für Laien seien falsche Geldscheine relativ leicht zu erkennen, meinen die LKAEx-erten. Denn Euro-Noten seien nach wie vor fälschungssicher – sie könnten nur nachgeahmt werden. Wer sich einige Minuten Zeit nehme, um sich mit den Sicherheitsmerkmalen vertraut zu
machen, könne Falschnoten fast immer erkennen, sagte S-recher Retter. Die Fälschungen stammen vorwiegend aus dem Ausland. „Die Produktionsorte werden vorrangig in Italien, Südosteuro-a, in den Niederlanden und Frankreich vermutet.“
Ein Teil der gefälschten Scheine wird nach Erkenntnissen der Ermittler über das verkauft. Zwei Männer aus dem Emsland wurden deshalb im Se-tember vom Landgericht Osnabrück zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Sie hatten mehrere Tausend falsche 50-EuroScheine hergestellt und über das Netz abgesetzt.
Andere Blüten kommen weiterhin auf dem klassischen Weg in den Umlauf, meistens einzeln – an Orten, wo es beim Bezahlen schnell geht, etwa bei Discountern oder in Bäckereien. Ein Mann in Langenhagen bei Hannover versuchte im A-ril, auf dem Flohmarkt mit einem falschen Fünfziger zu bezahlen. Er hatte jedoch Pech. Der Verkäufer hielt den Schein gegen das Licht, bemerkte die Fälschung anhand des Wasserzeichens und rief die Polizei.
Das LKA rät immer zur Prüfung. Auch, wenn es einem unangenehm erscheint. Denn bei Falschgeld gelte: Den letzten beißen die Hunde. Wer Blüten erst einmal besitzt, bleibt auf dem Schaden sitzen, so das LKA. Die Scheine heimlich weiter zu geben, sei keine gute Lösung, denn das sei strafbar. Um Betrug zu erkennen, müsste man sich nur einige Minuten Zeit nehmen. Die Bundesbank zeigt im Internet, worauf man achten muss:
P @ bit.ly/nwzblueten