Krisen-Telefonleitung wieder in Betrieb
Treffen in Panmunjom – Nordkorea will Sportler :u den Spielen schicken
SEOUL/PANMUNJOM – Trotz des verschärften Konflikts um das nordkoreanische Atomprogramm haben sich Süd- und Nordkorea auf weitreichende Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Beziehungen geeinigt. Nordkorea stimmte demnach zu, eine hohe Delegation und Sportler zu den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang im Februar zu entsenden. Auch will das isolierte Land Militärgespräche über
eine Entspannung wiederaufnehmen. Der Durchbruch erfolgte am Dienstag im Grenzort Panmunjom bei den ersten offiziellen Gesprächen zwischen beiden Ländern seit zwei Jahren.
In einer Drei-Punkte-Abschlusserklärung kündigten sie zudem ihre Absicht an, die hochrangigen Treffen fortzusetzen, und den Austausch in verschiedenen Bereichen wiederzubeleben. Südkoreas Forderung, neue Treffen zwischen Familien zu organisieren, die durch den KoreaKrieg
(1950-53) auseinandergerissen wurden, blieb dagegen unerwähnt. Südkoreas fünfköpfige Delegation wurde von Vereinigungsminister Cho Myoung Gyon angeführt.
Nordkorea öffnete nach Angaben der Regierung in Seoul am Dienstag eine vor knapp zwei Jahren abgeschaltete militärische Krisen-Telefonleitung zu Südkorea. Nordkorea habe den Süden darüber informiert, dass die Leitung an der Westküste „wiederhergestellt“sei. Nordkorea hatte die militärische
Hotline angesichts zunehmender Spannungen gekappt. In der vergangenen Woche hatten beide Länder bereits mehrere zivile Telefonund Faxleitungen in Panmunjom wieder in Betrieb genommen.
Sowohl China als auch Russland begrüßten die Gespräche zwischen beiden Koreas. „Nur über einen solchen Dialog ist eine Entspannung auf der koreanischen Halbinsel möglich“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
SPORT, SEITE 10
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