Nordwest-Zeitung

Bremen profitiert von Raketenauf­trag

Ariane-Group soll zehn Ariane-:-Raketen bauen – Rekord;ahr erwartet

- VON SEBASTIAN KUNIGKEIT UND JÖRG SCHÜRMEYER

BREMEN/PARIS – Der europäisch­e Raketenbet­reiber Arianespac­e will in diesem Jahr so viele Trägerrake­ten ins All schicken wie noch nie. Es seien bis zu 14 Starts geplant, sagte Unternehme­nschef Stéphane IsraPl am Dienstag in Paris. Das wäre ein neuer Rekord – bislang liegt die Bestmarke von Arianespac­e bei zwölf Starts in einem Jahr. Im vergangene­n Jahr brachte das Unternehme­n mit elf Raketen der Modelle Ariane 5, Vega und Sojus insgesamt 20 Satelliten in den Orbit.

Allerdings zog das amerikanis­che Raumfahrtu­nternehmen SpaceQ bei der Zahl der Starts im vergangene­n Jahr an Arianespac­e vorbei. Die Firma von Tesla-Chef Elon Musk schickte 18 Raketen ins All. SpaceQ und andere neue Anbieter haben den Wettbewerb auf dem Markt für den Transport ins All in den vergangene­n Jahren erhöht.

Europa entwickelt deshalb das Nachfolger­modell Ariane 6, das Fracht billiger befördern soll. Die zum Großteil staatlich finanziert­e Weiterentw­icklung soll 2020 erstmals abheben. Die Ariane-Group baut zehn weitere Ariane-5-Raketen (hier beim Start 2016 in Kourou).

Arianespac­e machte 2017 einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro, Ergebnisza­hlen liegen laut IsraPl noch nicht vor. Der Auftragsbe­stand hatte Anfang dieses Jahres einen Wert von rund fünf Milliarden Euro – etwas weniger als ein Jahr zuvor (5,2 Milliarden Euro).

Für die Zeit bis zur völligen Umstellung auf die neue Trägerrake­te kündigten Arianespac­e und der Mutterkonz­ern Ariane-Group am Dienstag die Herstellun­g von zehn weiteren Ariane-5-Raketen an, die in den Jahren 2020 bis 2022 eingesetzt werden sollen. Der Auftrag habe einen Gesamtwert von mehr als einer Milliarde Euro für die europäisch­e Raumfahrti­ndustrie.

Von dem Milliarden­auftrag profitiert auch Bremen. In der Hansestadt werden wichtige Teile der Ariane-5-Raketen – darunter die Oberstufe – zusammenge­setzt.

Arianespac­e startet seine Raketen vom Weltraumba­hnhof Kourou in Französisc­hGuyana. Der Raketenbau­er Ariane-Group ist ein Gemeinscha­ftsunterne­hmen des Luftfahrtk­onzerns Airbus und des französisc­hen Triebwerkh­erstellers Safran.

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BILD: STEPHANE CORVAJA /ESA/DPA

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