„Tafelfreuden“erhält neue Inhaber
:tefan Aufleger übergibt Lokal nach über 25 Jahren im kommenden Herbst
Das „Tafelfreuden“ist eine Institution. :tefan Aufleger gibt es im Herbst an die „Geschmacksträger“ab.
OLDENBURG – Gastronomischer Paukenschlag: „Die Geschmacksträger“bekommen ein neues Zuhause – und zwar dort, wo man in Oldenburg bereits seit über einem Vierteljahrhundert gut bewirtet wird: im Hotel & Restaurant Tafelfreuden an der Alexanderstraße.
Drei gute alte Bekannte aus dem Tafelfreuden übernehmen das Zepter und den Kochlöffel: Malte und Clarissa-Jill Ibbeken sowie Ricardo Heinemann, die als „Geschmacksträger“bundesweit durch die SAT.1-Show „Karawane der Köche“bekannt geworden und bislang mit ihrem Foodtruck auf Tour sind. Die Drei werden sesshaft, „um frischen Wind in die Oldenburger Gastronomieszene zu bringen“, sagt Malte Ibbeken.
Rückenwind bekommen sie von Andrea und Stefan Aufleger, die das Tafelfreuden 1990 gründeten und es zur Feinschmecker-Adresse gemacht haben. Die Tradition dort ist aber noch viel älter: Schon 1835 wurden hier die Gäste einer Ausspannwirtschaft bedient.
Im Herbst gibt Stefan Aufleger nach zweieinhalb erfolgreichen Jahrzehnten im eigenen Haus den Kochlöffel weiter und lässt die Geschmacksträger ’ran, die spätestens im Winter starten wollen.
Aufleger (55) sagte am Donnerstag: „Wir sind sehr froh, dass wir den Wechsel so gut vorbereitet haben. Das Konzept geht in den Grundzügen weiter: Frischeküche, regional und saisonal orientiert. Außerdem haben die ,Geschmacksträger’ ursprünglich hier ihre Ausbildung genossen, sie kennen die Handschrift.“Mit 55 Jahren habe er „ein Super-Alter, um noch mal ein neues Projekt zu starten“. Konkret will er noch nicht werden. Auf jeden Fall hat es mit Gastronomie zu tun, aber nicht als Konkurrenz zu seinen Nachfolgern. Oldenburg soll sein
Basislager bleiben, das Projekt wird möglicherweise aber eher international ausgerichtet. Aufleger ist erfahren in der Betreuung gastronomischer Entwicklungshilfe-Projekte in Nepal und Kirgisien sowie in der Flüchtlingshilfe.
„Die Geschmacksträger“haben sich mit ihrem rollenden Essen einen Namen gemacht. „Wir haben so viel positiven Zuspruch in Oldenburg bekommen, dass es Zeit für den nächsten Schritt ist“, sagt Malte Ibbeken, der nicht nur im „Tafelfreuden“gelernt, sondern auch seine Frau dort „aufgegabelt“hat. Clarissa Jill-Ibbeken wird auch im neuen Restaurant für den Servicebereich zuständig sein (vorher neben Tafelfreuden auch Altera, Nordenholzer Hof und Heimathaven). „Was könnte es Schöneres geben, als eine kulinarische Institution wie das ,Tafelfreuden’ mit einem spannenden Konzept in die Zukunft zu führen?“, sagt Malte Ibbeken, der nach seiner Zeit im „Tafelfreuden“im österreichischen Spitzen-Restaurant „Tschebull“in Hamburg (Mönckebergstraße) gearbeitet hat.
Wie genau dieses Konzept aussehen wird, ist noch geheim. Ibbeken sagt nur: „Eins steht schon fest: Der gute Geschmack wird in den Zimmern, der Remise und dem Restaurant weiterhin sein Zuhause haben.“Aktuell interpretieren die „Geschmacksträger“die traditionelle und klassische Küche neu und verpacken sie in „Street Food“– mit dünn aufgeschnittenem, gegarten Fleisch und Gemüse mit den jeweiligen Toppings.
Das „Tafelfreuden“läuft
bis Herbst normal weiter. Arno Tessmer leitet seit August 2017 das Profi-Team. Restaurantund Hotelleiter ist Sebastian Urban. Das Team soll übernommen werden, sagte Aufleger. Ob der Name bleibt, steht noch nicht fest.
@ Ein Interview mit den „Geschmacksträgern“aus ihrer TV-Zeit unter www.bit.ly/nwz-karawane
PLokal an Bürgerstraße
Der Oldenburger Koch Fabian Johannes Cassellius (35) eröffnet an diesem Samstag in der Bürgerstraße 52 (früher Fleischerei, dann der „Nudelladen“, der heute an der Ammergaustraße
ist) unweit des „Kotten“das „besünners“(platt für „besonders“). Geöffnet hat das Café mit herzhaften und süßen Speisen (geplant sind zudem selbstgemachte Chutneys, Gewürzmischungen und Marmeladen zum Mitnehmen) tagsüber ab 10.30 Uhr von dienstags bis sonntags sowie als Restaurant an zwei Abenden in der Woche für Gesellschaften sowie ab 9 Uhr Sonntags-Brunch (Reservierung nötig). Casselius, der ursprünglich aus Ofenerdiek kommt, hat als Koch bei Maritim gelernt und zuletzt 16 Jahre lang in Berlin gekocht und Küchen geleitet.
Eingerichtet hat er sein erstes eigenes Lokal „handmade, rustikal, gemischt mit 50erund 60er-Jahre“. Ein Klavier soll es hin und wieder auch zum Live-Jazz-Café machen.
Sasso wird erneuert
Komplett erneuert wird derzeit das „Sasso“von Mustafa Tayan an der Alexanderstraße. Der „Intensiv-Frühjahrsputz“, wie Tayan es nennt, hat gerade begonnen und läuft bis zum 24. Januar. Ab Donnerstag, 25. Januar, soll das Lokal mit seiner italienischen Küche wieder öffnen.
Hansla-Grill vor Start
Der neue Grill-Imbiss von Birgit Hansla soll am 24./25. Januar an der Langen Straße (früher Rasierer-Laden, zuletzt Bonbon-Manufaktur) eröffnen, kündigte die Inhaberin, die den Grill mit ihrem Lebensgefährten Thorben Dambeck betreiben wird, am Donnerstag an. Birgit Hansla ist seit 30 Jahren selbstständig. Ihre Grillwaren gibt es hier u.a. auf dem Lambertimarkt, Kramermarkt, Stadtfest und Weinfest. Im neuen Grill wird es neben dem üblichen Programm, zu dem auch „Hanslas Rostbratwurst“nach hauseigenem Rezept gehört, Suppen, Eintöpfe, Kartoffelecken und als Besonderheit verschiedene KartoffelstampfGerichte geben.
Weinbar öffnet wieder
Die Weinbar Garda Gourmet von Luigi Simeoni (Kasinoplatz) startet am 31. Januar wieder in die Saison.