Hamburger bieten durchweg zu wenig
HSV verliert 0:1 in Augsburg – Trainer Gisdol will Offensivspieler
HAMBURG – Neues Jahr, neuer Torwart, altes Dilemma: In der alarmierenden OffensivVerfassung des RückrundenFehlstarts dürfte sich der Hamburger SV im 55. Bundesligajahr nicht einmal in seine Spezialdisziplin Relegation retten. 2014 und 2015 konnte der Abstieg jeweils in den K.o.-Spielen mit Glück abgewendet werden. Aber nach dem 0:1 (0:1) beim FC Augsburg mussten sich Torwart Julian Pollersbeck und seine Teamkollegen wieder Hohngesänge der gegnerischen Fans anhören. „Zweite Liga, Hamburg ist dabei“, schallte es von den Rängen.
So könnte es tatsächlich im Mai 2018 kommen. „Diese Niederlage nervt einfach mega“, stöhnte Pollersbeck.
Und der U-21-Europameister, den Trainer Markus Gisdol zur neuen Nummer eins befördert hatte, schlug prompt Alarm: „Wir müssen jedes Spiel als Endspiel betrachten und uns da rauskämpfen.“
Unabsteigbar wirkt dieser HSV nicht. Das spürt auch Heribert Bruchhagen. „Da muss mehr kommen. Jeder auf seiner Position muss besser werden“, sagte der HSV-Boss.
nächsten Spieltag kommt der Tabellenletzte 1. FC Köln nach Hamburg. Eine Niederlage würde Untergangsstimmung auslösen. Das weiß auch der 69-jährige Bruchhagen, der vorausschauend mahnte: „Es darf keine Resignation aufkommen!“Die Harmlosigkeit in der Offensive aber lässt resignieren: 15 Tore und 15 Punkte sind einfach ungenügend.
Die Angriffsleistung in Augsburg, das sich den Sieg durch einen feinen Kopfballtreffer von Ja-Cheol Koo (45.) redlich erarbeitete, war nicht erstligatauglich. „Wir müssen mehr vor die Kiste kommen“, kritisierte Mittelfeldspieler Sejad Salihovic. Der erkrankte Youngster Fiete Arp wurde vorn vermisst. Bobby Wood? André Hahn? Filip Kostic? Keiner aus dem Offensivtrio weckte auch nur geringe Hoffnungen, den HSV in der Rückrunde mit Toren retten zu können. Der Trainer wird fordernder. „Wir sollten uns im Offensivbereich noch breiter und besser aufstellen“, sagte Gisdol, wohlwissend, dass „Topspieler im Winter bei ihren Vereinen gebunden sind“. Sportchef Jens Todt sichtete vergeblich in Spanien. „Wenn wir etwas in der Offensive machen, dann muss die Kombination aus wahrscheinlicher sportlicher Soforthilfe, finanzieller Machbarkeit und Verfügbarkeit passen“, sagte er und ergänzte: „Da ist im Moment nichts heiß.“