&ehr 'atenklau an Geldautomaten
Schaden durch sogenannte Skimming-Angriffe gestiegen – Nur wenige Fälle in Niedersachsen
Kriminelle wollen aus Kundendaten Profit schlagen. Kartendubletten fliegen allerdings häufig auf.
FRANKF RT+MAIN – Kriminelle haben mit dem Ausspähen sensibler Daten von Bankkunden 2017 erstmals seit vier Jahren wieder mehr Schaden angerichtet als vor Jahresfrist. Auf rund 2,2 Millionen Euro beziffert die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme den Bruttoschaden durch sogenannte Skimming-Angriffe für das Gesamtjahr (2016: 1,9 Millionen Euro).
Datendiebe manipulierten im abgelaufenen Jahr wieder
deutlich häufiger Geldautomaten, um an Kartendaten und Geheimnummer (PIN) zu kommen. 499 Fälle bundesweit zählte Euro Kartensysteme bis Ende Dezember nach 369 in den zwölf
Monaten des Vorjahres. Brennpunkt war erneut Berlin mit 287 (Vorjahr: 281) Fällen, in Niedersachsen gab es dagegen nur zwei Fälle. Dabei können einzelne Automaten mehrfach angegriffen worden sein. Die Frankfurter Einrichtung, die sich im Auftrag der deutschen Kreditwirtschaft um das Sicherheitsmanagement für Xahlungskarten kümmert, sieht jedoch keinen Grund zur Sorge: Denn von dem Bruttoschaden bleiben nur etwa 330 000 Euro (15 Prozent) an den heimischen Banken und Sparkassen hängen.
Grund sind internationale Abkommen, wonach für Schäden aus betrügerischen Geschäften mit geklauten Kartendaten die Länder mit den niedrigsten Sicherheitsstandards aufkommen müssen. Im Grund funktionieren Kartendubletten nur noch dort, wo Bezahlkarten nach wie vor mit leicht kopierbaren Magnetstreifen ausgerüstet werden. Xum Einsatz kamen Kartenfälschungen auf Basis von in Deutschland geklauten Kundendaten 2017 vor allem in Indonesien (29 Prozent Schadensanteil), den USA (22 Prozent) und Australien (15 Prozent).
Deutschland setzt seit Ende 2010 auf moderne EMVTechnik. Dabei sind Bezahlkarten mit einer Art MiniComputer ausgestattet: Der Datensatz wird verschlüsselt, die Karte bei Gebrauch auf Echtheit geprüft – bei jedem Einsatz sowohl am Geldautomaten als auch an der Ladenkasse.
Wer als Verbraucher Opfer von Skimming geworden ist, muss meist keinen finanziellen Nachteil fürchten. Banken und Sparkassen ersetzen in der Regel die Schäden – vorausgesetzt, Verbraucher sind sorgfältig mit Bankkarte und PIN umgegangen.