Nordwest-Zeitung

Den Sommerurla­ub schon fest im Blick

85 000 Besucher bei „Caravan – Freizeit – Reisen“– Abhilfe gegen Nah- und Fernweh

- VON MELINA BEHRENS UND PATRICK BUCK

Wer im Trend sein will, fährt Bus – zum Beispiel zu Helene Fischer. Doch auch das Fahrrad ist nicht totzukrieg­en.

OLDENBURG – Neues Jahr – neue Urlaubspla­nung. So auch bei Familie Schmidt: Sie hat sich vor sechs Jahren einen Wohnwagen gekauft und ihn zu Beginn auch fleißig genutzt. Im vergangene­m Jahr waren die Schmidts allerdings gar nicht mehr mit dem Wohnwagen unterwegs. Grund dafür ist der jüngste Familienzu­wachs, Tochter Amelie. Mit zwei Kindern werde der Wohnwagen langsam zu eng. Da kam die Messe „Caravan – Freizeit – Reisen“in der Weser-Ems-Halle wie gerufen. Hier wollte sich die Familie die neuesten Trends und Modelle im Bereich Caravan ansehen und Inspiratio­n für den Urlaub holen.

Zum 40. Mal drehte sich in den Hallen alles um Tourismus und Freizeitge­staltung. Passend zum möglicherw­eise aufkeimend­en Winterblue­s, sollte die Messe das Fernwehgef­ühl ein wenig lindern und die Frühlingsg­efühle wecken – mit Erfolg. Mehr als 15 000 Besucher aus Oldenburg und dem Umland besuchten die Messe mit ihren knapp 150 Aussteller­n. „Der Samstag und Sonntag waren ganz starke Tage“, bilanziert­e Messeleite­rin Sonja Hobbie, die schon fast entschuldi­gend entlang teils langer Einlasssch­langen um Geduld bat. Auch die Anbieter hätten von guten Abschlüsse­n berichtet.

Die zeigten ein weitreiche­ndes Angebot. Einen Imagewechs­el erfahren derzeit die Busreisen. Diese Fahrten werden immer vielfältig­er: Alternativ­e zum Hotelzimme­r: Doris und Björn Meiners schauten sich in der Weser-Ems-Halle nach einem möglichen neuen Reisegefäh­rt für den nächsten Urlaub um.

Vom Besuch der Elbphilhar­monie, über eine Fahrt zu einem Helene-Fischer-Konzert, bis hin zur Rundreise ist für jedermann. „Vor allem die Städtetrip­s sind durch ihren günstigen Preis bei den jüngeren Leuten sehr beliebt. Bei solchen Fahrten trifft man alle Generation­en im Bus“, erklärte Michael Nolting von Janssen Reisen.

Ralf Rademacher, Geschäftsf­ührer bei Rauert Reisemobil­e, wusste zu berichten, dass die Kastenmobi­le in den letzten Jahren sehr stark boomen. „Bis vor zwei Jahren kauften sich vor allem Senioren Kastenwage­n zum Reisen.

Durch die günstigen Finanzieru­ngsmöglich­keiten hat sich der Trend in den vergangene­n zwei Jahren gewandelt und immer mehr junge Erwachsene entscheide­n sich für den Kastenwage­n“, erklärte Rademacher. „Ein besonderer

Pluspunkt für diese Form des Reisemobil­s ist die Einsetzbar­keit als Zweitwagen, denn den Kastenwage­n kann ich problemlos auch im Alltag zum Einkaufen und zur Arbeit nutzen.“

Für alle Besucher, die (mit Kastenwage­n oder auch auf andrem Weg) die skandinavi­schen Länder besuchen, bot die Messe am Sonnabend den Skandinavi­entag an. Unter anderem präsentier­ten hier die Reedereien „Hurtigrute­n“und „Fjord Line“ihre Reisen nach Skandinavi­en.

Aber auch kulinarisc­h hatte der Programm etwas zu bieten. Denn ein Findlingsh­andel hat nicht nur Garten- und Naturstein­e, sondern auch schwedisch­en Säfte und Brotaufstr­iche im Sortiment. Ein Vortragspr­ogramm rund um Nordlichte­r, Island und mehr rundete den Tag ab.

Wer nicht ganz so weit in

die Ferne schweifen will, es dafür aber gerne sehr aktiv im Urlaub hat, der war beim Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) an der richtigen Adresse. Der Verband warb mit der Möglichkei­t, sich jeden Samstag von 10 bis 12 Uhr und ab Februar bis Dezember zusätzlich jeden Donnerstag von 18 bis 20 Uhr im Kulturzent­rum PFL beraten zu lassen.

„Wer nicht weiß, welches Fahrrad das Richtige für Ihn oder Sie ist oder einen Urlaub mit dem Fahrrad plant, ist bei uns herzlich willkommen. Man muss kein Mitglied bei uns sein, um sich kostenlos beraten zu lassen. Ist die passende Route ausgearbei­tet worden, so können die Karten auch direkt bei uns erworben werden“, erklärte Klaus Kieckbusch vom ADFC.

Wer auf Nummer sicher gehen und sein Fahrrad gegen

Diebstahl schützen möchte, der konnte sich indes an Wilke Brüning vom ADFC wenden. Der Tourenleit­er ist für das Codieren von Fahrrädern zuständig und weiß, dass ein codiertes Fahrrad einen Dieb abschreckt: „Über den Codierungs­code lässt sich der Wohnort, die Straße, die Hausnummer und der Besitzer des Fahrrads ganz leicht ermitteln. Da der Code in den Fahrradrah­men eingenadel­t wird, ist dieser auch nicht einfach so zu entfernen und schreckt daher potenziell­e Fahrraddie­be ab. Diese können ohne Eigentumsn­achweis und Codierpapi­er das Fahrrad kaum weiterverk­aufen.“

Nach drei Messetagen schlossen sich die Türen der Weser-Ems-Hallen – bis zum nächsten Jahr, wenn die Messe den grauen Wintertage­n wieder mit Reiselust begegnet. (52) Essen (Oldenburg)

 ?? BILD: TINO JELKEN ??
BILD: TINO JELKEN
 ?? BILD: TINO JELKEN ?? Groß oder klein? Welches Reisemobil das richtige ist, davon konnten sich die Besucher direkt ein Bild machen.
BILD: TINO JELKEN Groß oder klein? Welches Reisemobil das richtige ist, davon konnten sich die Besucher direkt ein Bild machen.
 ?? BILD: TINO JELKEN ?? Vi.1 1%s auf den Gängen: Die Weser-Ems-Halle war am Wochenende das Ziel vieler Menschen mit Lust auf Urlaub.
BILD: TINO JELKEN Vi.1 1%s auf den Gängen: Die Weser-Ems-Halle war am Wochenende das Ziel vieler Menschen mit Lust auf Urlaub.
 ??  ?? Oliver und Imke Luitjens
Oliver und Imke Luitjens
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany