Den Sommerurlaub schon fest im Blick
85 000 Besucher bei „Caravan – Freizeit – Reisen“– Abhilfe gegen Nah- und Fernweh
Wer im Trend sein will, fährt Bus – zum Beispiel zu Helene Fischer. Doch auch das Fahrrad ist nicht totzukriegen.
OLDENBURG – Neues Jahr – neue Urlaubsplanung. So auch bei Familie Schmidt: Sie hat sich vor sechs Jahren einen Wohnwagen gekauft und ihn zu Beginn auch fleißig genutzt. Im vergangenem Jahr waren die Schmidts allerdings gar nicht mehr mit dem Wohnwagen unterwegs. Grund dafür ist der jüngste Familienzuwachs, Tochter Amelie. Mit zwei Kindern werde der Wohnwagen langsam zu eng. Da kam die Messe „Caravan – Freizeit – Reisen“in der Weser-Ems-Halle wie gerufen. Hier wollte sich die Familie die neuesten Trends und Modelle im Bereich Caravan ansehen und Inspiration für den Urlaub holen.
Zum 40. Mal drehte sich in den Hallen alles um Tourismus und Freizeitgestaltung. Passend zum möglicherweise aufkeimenden Winterblues, sollte die Messe das Fernwehgefühl ein wenig lindern und die Frühlingsgefühle wecken – mit Erfolg. Mehr als 15 000 Besucher aus Oldenburg und dem Umland besuchten die Messe mit ihren knapp 150 Ausstellern. „Der Samstag und Sonntag waren ganz starke Tage“, bilanzierte Messeleiterin Sonja Hobbie, die schon fast entschuldigend entlang teils langer Einlassschlangen um Geduld bat. Auch die Anbieter hätten von guten Abschlüssen berichtet.
Die zeigten ein weitreichendes Angebot. Einen Imagewechsel erfahren derzeit die Busreisen. Diese Fahrten werden immer vielfältiger: Alternative zum Hotelzimmer: Doris und Björn Meiners schauten sich in der Weser-Ems-Halle nach einem möglichen neuen Reisegefährt für den nächsten Urlaub um.
Vom Besuch der Elbphilharmonie, über eine Fahrt zu einem Helene-Fischer-Konzert, bis hin zur Rundreise ist für jedermann. „Vor allem die Städtetrips sind durch ihren günstigen Preis bei den jüngeren Leuten sehr beliebt. Bei solchen Fahrten trifft man alle Generationen im Bus“, erklärte Michael Nolting von Janssen Reisen.
Ralf Rademacher, Geschäftsführer bei Rauert Reisemobile, wusste zu berichten, dass die Kastenmobile in den letzten Jahren sehr stark boomen. „Bis vor zwei Jahren kauften sich vor allem Senioren Kastenwagen zum Reisen.
Durch die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten hat sich der Trend in den vergangenen zwei Jahren gewandelt und immer mehr junge Erwachsene entscheiden sich für den Kastenwagen“, erklärte Rademacher. „Ein besonderer
Pluspunkt für diese Form des Reisemobils ist die Einsetzbarkeit als Zweitwagen, denn den Kastenwagen kann ich problemlos auch im Alltag zum Einkaufen und zur Arbeit nutzen.“
Für alle Besucher, die (mit Kastenwagen oder auch auf andrem Weg) die skandinavischen Länder besuchen, bot die Messe am Sonnabend den Skandinavientag an. Unter anderem präsentierten hier die Reedereien „Hurtigruten“und „Fjord Line“ihre Reisen nach Skandinavien.
Aber auch kulinarisch hatte der Programm etwas zu bieten. Denn ein Findlingshandel hat nicht nur Garten- und Natursteine, sondern auch schwedischen Säfte und Brotaufstriche im Sortiment. Ein Vortragsprogramm rund um Nordlichter, Island und mehr rundete den Tag ab.
Wer nicht ganz so weit in
die Ferne schweifen will, es dafür aber gerne sehr aktiv im Urlaub hat, der war beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) an der richtigen Adresse. Der Verband warb mit der Möglichkeit, sich jeden Samstag von 10 bis 12 Uhr und ab Februar bis Dezember zusätzlich jeden Donnerstag von 18 bis 20 Uhr im Kulturzentrum PFL beraten zu lassen.
„Wer nicht weiß, welches Fahrrad das Richtige für Ihn oder Sie ist oder einen Urlaub mit dem Fahrrad plant, ist bei uns herzlich willkommen. Man muss kein Mitglied bei uns sein, um sich kostenlos beraten zu lassen. Ist die passende Route ausgearbeitet worden, so können die Karten auch direkt bei uns erworben werden“, erklärte Klaus Kieckbusch vom ADFC.
Wer auf Nummer sicher gehen und sein Fahrrad gegen
Diebstahl schützen möchte, der konnte sich indes an Wilke Brüning vom ADFC wenden. Der Tourenleiter ist für das Codieren von Fahrrädern zuständig und weiß, dass ein codiertes Fahrrad einen Dieb abschreckt: „Über den Codierungscode lässt sich der Wohnort, die Straße, die Hausnummer und der Besitzer des Fahrrads ganz leicht ermitteln. Da der Code in den Fahrradrahmen eingenadelt wird, ist dieser auch nicht einfach so zu entfernen und schreckt daher potenzielle Fahrraddiebe ab. Diese können ohne Eigentumsnachweis und Codierpapier das Fahrrad kaum weiterverkaufen.“
Nach drei Messetagen schlossen sich die Türen der Weser-Ems-Hallen – bis zum nächsten Jahr, wenn die Messe den grauen Wintertagen wieder mit Reiselust begegnet. (52) Essen (Oldenburg)