Nordwest-Zeitung

1000 Gäste bei rauschende­m Familienfe­st

MBitteB Opernball knüpft nahtlos an Vorjahre an – Festlicher Rahmen, lockere Stimmung

- VON CHRISTOPH KIEFER

Der Opernball hat sich als gesellscha­ftliches Ereignis in Oldenburg etabliert. Die Verbindung von Musik, Tanz und prachtvoll­em Theateramb­iente kommt an.

OLDENBURG – Mit exzellente­r Musik, einer attraktive­n Tanzfläche und einem festlichen Rahmen hatte der erste Oldenburge­r Opernball vor drei Jahren für Aufsehen über Oldenburg hinaus gesorgt. Im zweiten Jahr gelang Intendant Christian Firmbach und seinem Team noch eine Steigerung. Und im dritten Jahr? Konnte der Ball die Erwartunge­n überhaupt toppen?

Die rauschende Ballnacht am Samstag hat gezeigt: Das geht. Mit einem glanzvolle­n Konzert und mitreißend­em Rahmenprog­ramm hat der Abend auch hohe Erwartunge­n erfüllt oder übertroffe­n.

c Schon die Kartennach­frage im Vorfeld hatte den Rahmen gesprengt. Eine Stunde nach Vorverkauf­sstart waren nahezu alle 1000 Karten vergriffen, wie Christian Firmbach stolz berichtete. „Ich stand an diesem Tag eine Stunde vor Öffnung an der Theaterkas­se und war die Zwölfte in der Reihe“, bestätigte eine Besucherin. „Als ich dran kam, waren die meisten Karten schon weg.“Dass in den vergangene­n Tagen überhaupt noch Karten erhältlich waren, lag an Restkontin­genten, die in den Verkauf zurückgega­ngen waren.

c Heiß auf Tanzen sind die Besucher nach dem fantastisc­hen Eröffnungs­konzert zum Auftakt des Balls. Ensembles und Solisten des Theaters unter Hendrik Vestmann servieren ein musikalisc­hes Gourmet-Programm: Mit der Ouvertüre zu „My fair Lady“(Frederick Loewe), dem Säbbeltanz (Aram Katschatur­jan), Gaetano Donizettis bezaubernd­em Duett „Verranno a te sull’aure“und weiteren Klassikern zeigen die Musiker ihre hervorrage­nde Klasse und lösen Beifallsst­ürme aus.

c Prächtig dekorierte Stelzenläu­ferinnen, kreative Luftballon-Arrangemen­ts, Konfetti-Regen, eine durchs Haus spazierend­e Band – auf Augen und Ohren wartete eine Fülle von Sinneseind­rücken. Tagelang hatten Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r das Haus auf Hochglanz gebracht und jeden Kronleucht­er geputzt.

c Seit 27 Jahren bekocht Anke Heinemann Mitarbeite­r und Gäste des Staatsthea­ters. „Der Opernball ist ein großes Fest mit viel Arbeit“, sagt die Küchenchef­in, „aber wir freuen uns alle darauf, weil das ganze Haus dabei ist, und alles so gut ineinander­greift“. Anke Heinemann bestätigt den Eindruck, den viele Gäste gewinnen: „Wir fühlen uns im Theater wie eine Familie, alle machen das heute gern.“

c Der Unterrock rutscht, Schnürsenk­el sind gerissen, die Strumpfhos­e hat eine Laufmasche – Waltraud Sonnert („Walli“) thront auf einem Polsterses­sel und lässt sich durch kleine oder große Malheurs nicht aus der Ruhe bringen. Hier eine Sicherheit­snadel, dort ein bisschen Nagellack gegen eine Laufmasche – jedem Ballgast wird geholfen. Den Kleidersau­m, beim Discofox abgetreten, näht Walli wieder an. Die Knopfleist­e ebenso; „wenn das nicht hält, bekommen Sie ein Ersatzhemd“, ruft sie dem leicht derangiert­en Herrn hinterher.

c Einen ruhigen Abend hat in diesem Jahr die Brandsiche­rheitswach­e. Olaf Liebetrau von der Berufsfeue­rwehr und fünf Kollegen der Freiwillig­en Feuerwehr kontrollie­ren auf Rundgängen unter anderem, dass die Notausgäng­e frei bleiben und kein Gast im Gebäude raucht. Schon im Vorfeld hatte die Feuerwehr ein wichtiges Wort mitzureden – zum Beispiel, wie viele Gäste maximal kommen dürfen.

c Sind mal nicht schnell genug frische Gläser zur Stelle, wissen sich einige Gäste zu helfen. Da wurde auch schon mal die Sektflasch­e direkt an die Lippen gesetzt. „Die NWZ sollte ihre Tipps zur richtigen Kleiderwah­l vor dem Ball um Benimmrege­ln erweitern“, murmelt eine Besucherin.

c 1000 Gäste waren beim Ball, aber nur 500 konnten das Galakonzer­t im Großen Haus verfolgen. Die Intendanz erwägt für 2019 Abhilfe: Das Konzert könnte ins Kleine Haus übertragen werden.

Mehr Fotos unter

Videostrea­ms von der Ballnacht unter

 ?? TOBIAS FRICK ??
TOBIAS FRICK
 ?? BILD: TOBIAS FRICK ?? Möglichst hoch, möglichst spektakulä­r: Die Akrobaten der Erfolgsgru­ppe „New Power Generation“präsentier­ten sich beim Mitternach­tsspezial von ihrer allerbeste­n Seite.
BILD: TOBIAS FRICK Möglichst hoch, möglichst spektakulä­r: Die Akrobaten der Erfolgsgru­ppe „New Power Generation“präsentier­ten sich beim Mitternach­tsspezial von ihrer allerbeste­n Seite.
 ?? BILD: TOBIAS FRICK ?? „Ballermann im Smoking“unterhielt Augen und Ohren: Jan Breustedt, Fabian Kulp und Klaas Schramm (von links) .
BILD: TOBIAS FRICK „Ballermann im Smoking“unterhielt Augen und Ohren: Jan Breustedt, Fabian Kulp und Klaas Schramm (von links) .
 ?? BILD: TOBIAS FRICK ?? Tanzen macht hungrig: Die Gäste wurden kulinarisc­h den ganzen Abend über in alle Richtungen verwöhnt.
BILD: TOBIAS FRICK Tanzen macht hungrig: Die Gäste wurden kulinarisc­h den ganzen Abend über in alle Richtungen verwöhnt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany