1000 Gäste bei rauschendem Familienfest
MBitteB Opernball knüpft nahtlos an Vorjahre an – Festlicher Rahmen, lockere Stimmung
Der Opernball hat sich als gesellschaftliches Ereignis in Oldenburg etabliert. Die Verbindung von Musik, Tanz und prachtvollem Theaterambiente kommt an.
OLDENBURG – Mit exzellenter Musik, einer attraktiven Tanzfläche und einem festlichen Rahmen hatte der erste Oldenburger Opernball vor drei Jahren für Aufsehen über Oldenburg hinaus gesorgt. Im zweiten Jahr gelang Intendant Christian Firmbach und seinem Team noch eine Steigerung. Und im dritten Jahr? Konnte der Ball die Erwartungen überhaupt toppen?
Die rauschende Ballnacht am Samstag hat gezeigt: Das geht. Mit einem glanzvollen Konzert und mitreißendem Rahmenprogramm hat der Abend auch hohe Erwartungen erfüllt oder übertroffen.
c Schon die Kartennachfrage im Vorfeld hatte den Rahmen gesprengt. Eine Stunde nach Vorverkaufsstart waren nahezu alle 1000 Karten vergriffen, wie Christian Firmbach stolz berichtete. „Ich stand an diesem Tag eine Stunde vor Öffnung an der Theaterkasse und war die Zwölfte in der Reihe“, bestätigte eine Besucherin. „Als ich dran kam, waren die meisten Karten schon weg.“Dass in den vergangenen Tagen überhaupt noch Karten erhältlich waren, lag an Restkontingenten, die in den Verkauf zurückgegangen waren.
c Heiß auf Tanzen sind die Besucher nach dem fantastischen Eröffnungskonzert zum Auftakt des Balls. Ensembles und Solisten des Theaters unter Hendrik Vestmann servieren ein musikalisches Gourmet-Programm: Mit der Ouvertüre zu „My fair Lady“(Frederick Loewe), dem Säbbeltanz (Aram Katschaturjan), Gaetano Donizettis bezauberndem Duett „Verranno a te sull’aure“und weiteren Klassikern zeigen die Musiker ihre hervorragende Klasse und lösen Beifallsstürme aus.
c Prächtig dekorierte Stelzenläuferinnen, kreative Luftballon-Arrangements, Konfetti-Regen, eine durchs Haus spazierende Band – auf Augen und Ohren wartete eine Fülle von Sinneseindrücken. Tagelang hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Haus auf Hochglanz gebracht und jeden Kronleuchter geputzt.
c Seit 27 Jahren bekocht Anke Heinemann Mitarbeiter und Gäste des Staatstheaters. „Der Opernball ist ein großes Fest mit viel Arbeit“, sagt die Küchenchefin, „aber wir freuen uns alle darauf, weil das ganze Haus dabei ist, und alles so gut ineinandergreift“. Anke Heinemann bestätigt den Eindruck, den viele Gäste gewinnen: „Wir fühlen uns im Theater wie eine Familie, alle machen das heute gern.“
c Der Unterrock rutscht, Schnürsenkel sind gerissen, die Strumpfhose hat eine Laufmasche – Waltraud Sonnert („Walli“) thront auf einem Polstersessel und lässt sich durch kleine oder große Malheurs nicht aus der Ruhe bringen. Hier eine Sicherheitsnadel, dort ein bisschen Nagellack gegen eine Laufmasche – jedem Ballgast wird geholfen. Den Kleidersaum, beim Discofox abgetreten, näht Walli wieder an. Die Knopfleiste ebenso; „wenn das nicht hält, bekommen Sie ein Ersatzhemd“, ruft sie dem leicht derangierten Herrn hinterher.
c Einen ruhigen Abend hat in diesem Jahr die Brandsicherheitswache. Olaf Liebetrau von der Berufsfeuerwehr und fünf Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr kontrollieren auf Rundgängen unter anderem, dass die Notausgänge frei bleiben und kein Gast im Gebäude raucht. Schon im Vorfeld hatte die Feuerwehr ein wichtiges Wort mitzureden – zum Beispiel, wie viele Gäste maximal kommen dürfen.
c Sind mal nicht schnell genug frische Gläser zur Stelle, wissen sich einige Gäste zu helfen. Da wurde auch schon mal die Sektflasche direkt an die Lippen gesetzt. „Die NWZ sollte ihre Tipps zur richtigen Kleiderwahl vor dem Ball um Benimmregeln erweitern“, murmelt eine Besucherin.
c 1000 Gäste waren beim Ball, aber nur 500 konnten das Galakonzert im Großen Haus verfolgen. Die Intendanz erwägt für 2019 Abhilfe: Das Konzert könnte ins Kleine Haus übertragen werden.
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