Nordwest-Zeitung

WIE PROKOP MIT DHB-TEAM INS HALBFINALE KOMMT

Wie das deutsche Team mit einem Sieg gegen Spanien ins Halbfinale einzieht

- VON ERIC DOBIAS

Die DHB-Auswahl benötigt Schützenhi­lfe, hat aber durchaus realistisc­he Chancen. Paul Drux fällt mit einem Meniskusri­ss für die 9M aus.

VARAZ>IN – Nach der Niederlage gegen Olympiasie­ger Dänemark können Deutschlan­ds Handballer den Einzug ins Halbfinale der Europameis­terschaft nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Trotzdem gibt es einen Funken Hoffnung. Grundvorau­ssetzung für ein Weiterkomm­en der DHB-Auswahl ist ein Sieg im abschließe­nden Hauptrunde­nspiel gegen den EM-Zweiten Spanien. Zudem darf Mazedonien aus seinen ausstehend­en Spielen gegen Tschechien und Dänemark nicht vier Punkte holen. Sollte dies eintreten, kommt Deutschlan­d in die Vorschluss­runde, wenn...  Mazedonien gegen Dänemark verliert. Dann würde der Direktverg­leich zwischen Deutschlan­d und Spanien – vorausgese­tzt die Iberer gewinnen zuvor gegen Slowenien – entscheide­n. Dieser spräche für die DHB-Auswahl. Gewinnt Spanien nicht gegen Slowenien, wäre Deutschlan­d im Siegfall ohnehin durch.  Mazedonien gegen Tschechien gewinnt und gegen Dänemark unentschie­den spielt sowie Spanien gegen Slowenien gewinnt. Dann käme der Dreierverg­leich zwischen Deutschlan­d, Spanien und Mazedonien zum Tragen, in

dem der Titelverte­idiger die Nase vorn hätte.  Mazedonien gegen Tschechien unentschie­den spielt und gegen Dänemark gewinnt. Dann käme es bei einem gleichzeit­igen Erfolg von Spanien gegen Slowenien zum Viererverg­leich zwischen Dänemark, Deutschlan­d, Spanien und Mazedonien, die alle 6:4 Punkte aufweisen würden.

In diesem Fall würden der Olympiasie­ger und der Europameis­ter ins Halbfinale kommen.

Christian Prokop gilt indes nicht als Freund von höherer Mathematik. Der Bundestrai­ner denkt nicht in Konjunktiv­en. Und so feilte Prokop am Montag lieber an der Taktik für den sich abzeichnen­den Showdown an diesem Mitt- woch (20.30 Uhr/ZDF) gegen Spanien, anstatt den Rechenschi­eber rauszuhole­n.

„Unser voller Fokus gilt Spanien“, sagte Prokop. Das Team müsse an den beiden spielfreie­n Tagen „Kraft tanken“und sich „perfekt vorbereite­n. Unser Gesamtpake­t muss mit Sicherheit noch besser werden, um Spanien zu schlagen“, sagte Prokop. Das Rechnen überließ der 39-Jährige anderen.

Kopfzerbre­chen bereitet aber nicht bloß die vertrackte Tabellensi­tuation. Leistungst­räger Paul Drux meldete sich am Montag für den Rest der EM verletzt ab und verließ das deutsche Lager in Varazdin. Der 22-jährige Rückraumsp­ieler von den Füchsen Berlin verdrehte sich im Spiel gegen Olympiasie­ger Dänemark (25:26) das rechte Knie und fällt mit einem Meniskusri­ss voraussich­tlich für mindestens drei Monate aus.

DHB-Sportvorst­and Axel Kromer bezeichnet­e die Verletzung als „schweren Schlag“. Drux gehörte bislang zum Stammperso­nal bei der EM, ihre beste Turnierlei­stung schafften die Deutschen am Sonntag aber größtentei­ls ohne ihn. Für Drux wird nach jetzigem Stand der Leipziger Maximilian Janke in den 16erKader zurückkehr­en.

DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning zeigte sich für den Showdown am Mittwoch zuversicht­lich. „Wenn wir gegen Spanien gewinnen müssen, um ins Halbfinale zu kommen, dann wird sich die Mannschaft diese Chance nicht entgehen lassen. Da bin ich fest von überzeugt.“

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DPA-BILD: SKOLIMOWSK­A Fehlt im weiteren Turnierver­lauf: Paul Dru]
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