Nordwest-Zeitung

Darum standen die Deutschen 2017 länger im Stau

Verkehr nimmt ständig zu – Es wird viel gebaut – >orderung nach besserer Planung

- VON SABINE DOBEL UND MICHAEL EVERS

Für unsere jüngsten Leser

erklärt Weltraumre­porter Flux vom NWZ-Kinderclub das Thema

ADAC

Die vier Buchstaben ADAC sind eine Abkürzung. Sie stehen für den Allgemeine­n Deutschen Automobil-Club. Viele Autofahrer sind Mitglied im ADAC. Wenn sie einmal mit ihrem Wagen liegen bleiben, bekommen sie Hilfe. Ein Techniker macht den Wagen wieder flott. Oder das Auto wird abgeschlep­pt. Der ADAC hat seinen Sitz in München im Bundesland Bayern. Rund 20 Millionen Menschen sind Mitglied. Damit ist der ADAC der größte Verein Deutschlan ds. MÜNCHEN/HANNOVER – Der ADAC hat im vergangene­n Jahr in Deutschlan­d rund 723000 Staus registrier­t – mehr als je zuvor. Im Vorjahr hatte der Autoclub 694000 Staus auf deutschen Autobahnen gemeldet. Auch bei den Staukilome­tern gab es laut der am Dienstag veröffentl­ichten ADAC-Staubilanz für 2017 erneut einen Zuwachs. Sie summierten sich auf eine Gesamtläng­e von 1,45 Millionen Kilometer, ein Plus von fünf Prozent, wie der Autoclub mitteilte. Die Zahl der Stunden, die Autofahrer im stockenden Verkehr zubrachten, stieg auf 457000 (2016: 419 000), das waren neun Prozent mehr als im Vorjahr.

Es werde an den Straßen rege gebaut – und der Verkehr nehme ständig weiter zu, erklärte der ADAC die Zunahme. Die Kfz-Fahrleistu­ng sei laut der Bundesanst­alt für das Straßenwes­en (BASt) gegenüber 2016 um 1,3 Prozent gestiegen. Die drei Bundesländ­er mit den meisten Staumeldun­gen waren erneut Nordrhein-Westfalen (35 Prozent), Bayern (18 Prozent) und Baden-Württember­g (11 Prozent). Auf diese drei Bundesländ­er entfielen insgesamt 64 Prozent aller Staumeldun­gen.

Angesichts einer Zunahme von Autobahnst­aus auch in Niedersach­sen hat der ADAC eine bessere Baustellen­planung verlangt. Die Arbeiten auf Autobahnen und Bundesstra­ßen sollten besser aufeinande­r abgestimmt und notfalls auch nachts und an Wochenende­n vorgenomme­n werden, teilte der ADAC am Dienstag mit.

Die Länge aller Staus in Niedersach­sen wuchs nach den ADAC-Daten im vergangene­n Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 6241 Kilometer auf 121 460 Kilometer an. Den Spitzenpla­tz in der Staubilanz in Niedersach­sen belegte die A2. Auf der vielbefahr­enen Ost-West-Achse gab es demnach 1644 Staus alleine auf drei besonders problemati­schen Abschnitte­n. Das waren der Bereich zwischen Hämelerwal­d und Lehrte-Ost, das Stück zwischen Braunschwe­ig-Nord und Braunschwe­ig-Hafen sowie der Abschnitt zwischen WunstorfKo­lenfeld und Bad Nenndorf.

Die A2 sei am Rande ihrer Kapazität, erklärte der ADAC. Schwerste Unfälle, Verletzte und Tote in den Baustellen­Bereichen zeigten den dringenden Handlungsb­edarf. In den letzten Tagen wieder gab es mehrere schwere Unfälle mit Toten und Schwerverl­etzten.

Als konkrete Maßnahmen fordert der ADAC neben einer besseren Koordinati­on und einer Verkürzung der Bauzeiten auch eine Kontrolle der Baustellen­einrichtun­g. Geprüft werden solle, ob Beschilder­ungen sinnvoll und für die Autofahrer verständli­ch seien. Geschaut werden müsse auch, ob die Fahrspuren zu erkennen seien und die Gelb-Markierung auf dem Asphalt hält. Um zu einer besseren Abstimmung aller Beteiligte­n zu kommen, hat der ADAC für Anfang Februar Gespräche mit der Straßenbau­behörde, Polizei sowie Stadt und Region Hannover initiiert. „Wir haben schon eine ganze Menge gemacht“, erklärte die Geschäftsf­ührerin der Landesverk­ehrswacht Niedersach­sen, Cornelia Zieseniß, am Dienstag zu der Stau- und Unfalllage auf den Autobahnen, insbesonde­re auf der A2.

Ein Video zur Rettungsga­sse unter //youtu.be/YstFuzJL2d­E

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