Ziel sind mehr als 19 Medaillen
Deutsches Olympia-Team reist mit 153 Athleten nach Südkorea
FRANKFURT – Das „Team Deutschland“besteht erneut aus 153 Athleten, doch bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) soll es nicht wieder zu einer bitteren Enttäuschung kommen wie in Sotschi.
„Wir hatten in diesem Winter schon überragende Ergebnisse, wir fahren mit vielen Medaillenchancen nach Pyeongchang. Ich habe ein gutes Gefühl“, sagte der neue Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig im Anschluss an die letzte Nominierungsrunde am Dienstag in Frankfurt.
Allerdings bleibt der SportVorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nach der mageren Ausbeute von 19 Medaillen in Sotschi – achtmal Gold, sechsmal Silber und fünfmal Bronze bedeuteten das mit Abstand schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung – diesmal vorsichtig zurückhaltend. „Wir orientieren uns an Sotschi. Das Ziel heißt 19 plus Q“, sagte er.
Nach den ersten 43 Sportlern gab der DOSB am Diens- tag weitere 110 Teilnehmer bekannt. Das Team besteht aus 94 Männern und 59 Frauen. Das Ungleichgewicht ergibt sich aus der Tatsache, dass sich dieses Mal die Eishockey-Männer statt der Frauen qualifiziert haben. Das Aufgebot hat die gleiche Größe wie vier Jahre zuvor in Sotschi und auch 2010 in Vancouver. Die ersten Sportler reisen am 31. Januar nach Südkorea, das Gros des Olympia-Aufgebots wird am 5. Februar offiziell am Flughafen München verabschiedet.
Streitfälle blieben aus. Die einzigen Diskussionen gab es um die Nominierung von Matthias Große. Der Lebensgefährte von Eisschnellläuferin Claudia Pechstein fliegt als Betreuer mit zu den Spielen. Er gehe davon aus, dass Große „sich als Mitglied der deutschen Olympiamannschaft so professionell vor Ort verhält, wie das die anderen Mitglieder auch tun“, sagte Schimmelpfennig.
Große war in der Vergangenheit mehrfach unangenehm aufgefallen. Journalisten, Funktionäre und Mitglieder des Sportausschusses des Bundestages hatten über Bedrohungen und Einschüchterungsversuche berichtet. Seine Lebensgefährtin Pechstein (45), fünfmalige Olympiasiegerin, gilt als Kandidatin für den Job als Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier.